SAISON 2019-2023:

Klagenfurt Open, 6.8.
VERLOREN IN THE SEAS OF KIES
Kein schönes Ende für das CCCP-Präsidenten Doublette bei den amputierten Klagenfurt Open am überfluteten Wörthersee.
Text und Bild: E.T. Kordesch
Das gabs noch nie: RUB und RON, die beiden Präsidenten des CCCP in einem Doublette bei den Klagenfurt aka Alpe Adria Open beim Eisenbahner Sportverein, da AWG noch immer an seinem Comeback arbeitet. Und das gab es auch noch nie: Das Samstags-Triplette musste abgesagt werden, das Wörthersee-Manderl hatte genug von der unheilsvollen Lebensart der Kärnter und Kärntnerinnen und ließ den Zyklon kreisen, dass die Flüsse und Seen übergingen und ein armer Teufel in der Glan ertrank. RUB, TOM und Martin Stermitz war damit die Titelchance genommen.
Dass es RUB/RON am Sonntag richten und den ersten Titel des CCCP beim ESV einkassieren würden, damit war nicht wirklich zu rechnen, aber ein passables Abschneiden, das konnte man durchaus auf der Rechnung haben.
Gegen den späteren Turnier-Dritten Terkl/Priesner ging es nach einer 3:0-Führung leider nur bergab. Das Unglück klebte an den Präsidenten-Händen, die Sau versprang zu anderer Gunst und überhaupt lief alles gegen den CCCP. Die Erstrundenniederlage war nicht abzuwenden.
Warum der Losgott es wollte, dass RON/RUB in Runde zwei gegen die Turnierfavoriten Wenzel/Aichholzer antreten mussten, obwohl es auch Teams der Schwammerlklauber aus Feffernitz, aus Sitters- und Poggersdorf sein hätten können, muss einer ausgewachsenen Bösartigkeit geschuldet sein. RON hatte als Schütze Karli Aichholzer lange im Griff, doch RUB, der als Leger die in Klagenfurt berüchtigte Konstanz vermissen ließ, hatte gegen Martin Wenzel das Nachsehen. Ein 0:2 nach zwei gespielten Runden bedeutete das frühe Aus für das Präsidenten-Doublette.

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Noch nie war gewinnen beim ESV so einfach. Nur 16 Teams und hochkarätige wetterbedingte Absagen boten die Chance des Lebens...
In Runde drei beendete das Glück das Unglück. Gegen das Team Sylvia Aichholzer und Christian Glück fanden RON/RUB den Weg aus dem Elend, doch die Freude währte nur eine Runde lang. In Führung gelegen, schütte man gegen die von unzähligen Finalrunden gestählten Elisabeth Simtschitsch und Karli Rauber in der letzten Aufnahme aus und verlor die Partie.

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Gruppenfoto aller Siegerteams, die RUB und RON an diesem Tag hätten panieren können.
Es ging längst nicht mehr ums Gewinnen und auch das Thema Schadensbegrenzung war keines mehr. Dass das Projekt Präsidenten-Doublette zumindest 2023 gescheitert war, stand dank eines über weite Strecken desolaten Auftretens fest. RON, von Grant, Selbst- und Fremdzweifel gezeichnet, stemmte sich gegen die Niederlagen, doch wenn es nicht rutscht, dann rutscht es halt nicht. Verloren in the seas of Kies, wo RON's Schusstreffer (sehr passable Trefferquote!) an den Kiesdünen des ESV zu schnell die Kraft verloren, wo ein Treffer oft nicht einmal ein Schweinchen bewegte, ein Jammer. Und RUB? Ein trüber Schatten seiner selbst. Oft unpräzise, flatterhaft, ein Schmetterling mit Schlagseite. Diese Melange war keine bekömmliche.
So musste es in der letzten Runde zum Bruderduell mit SIN und Newcomer Jürgen Jessenig vom CCCPsud kommen. Am Ende hieß es wieder zittern, doch es sollte reichen: RUB/RON holen die Partei und beenden die Klagenfurt Open mit einem 2:3.
Den Sieg machten sich die Kiesdünen-Piraten aus Sittersdorf (Motschilnig/Urban und Drobesch/Drobesch) untereinander aus. Wir gratulieren!
Der CCCP bedankt sich wie jedes Jahr bei den Veranstaltern für ein schönes Turnier, ein perfekt gebackenes Schweinsschnitzel sur place, für die - Zitat - "Fleisch- und Sachpreise", die man heuer leider nicht gewinnen konnte und wünscht sich für 2024 - wenn es leicht geht - vielleicht ein bissl weniger Kies.
Und dem Reha-AWG, der in Klagenfurt und wo sonst auch immer schmerzlich vermisst wird, einen flachen Weg zurück zu steiler Form.

Cupfinale, 18.07.
NUMERO CINQUE FÜR DEN PRÄSIDENTEN
In einem turbulenten Finale holt RUB seinen fünften Cup-Titel in der Geschichte des CCCP.
Wie die schweren, von der Gluthitze des El Nino-Sommers gebeutelten Ahornblätter hingen sie da, die vier Medaillen, bereit zur Abholung - von wem war da noch nicht ganz klar am Beginn dieses letzten Abends vor der Sommerpause.
ERI konnte auf eine - nein, komfortabel war sie nicht, die 7 Punkte Führung gegenüber dem Präsidenten und Cup-Rekordmeister RUB zurückgreifen und RAO und KLO starteten die Jagd nach Bronze und vielleicht noch mehr in diesem Cup, dem unseligen, der den Namen Qatar im Titel trägt.
Das Los wollte KLO und AWG an der Seite von ERI sehen. OLI und RAO waren vorgesehen, um RUB im letzten Spiel, dem großen Finale, doch noch auf den Thron zu heben.
OLI gegen AWG lautete das Duell der Leger, das sie selbst als Vorspiel, als Petting, als Vorgruppe wie die Scorpions vor den Bambis bezeichneten, oder umgekehrt je nach Geschmack. Die Töne kamen dann etwas schräg daher, doch das sollte sich später noch ändern. KLO hatte RAO als TIR im Griff und RUB scheinbar den ERI, anders war die bequeme Führung der Präsidententruppe nicht zu erklären. Bis zu dem Zeitpunkt zumindest, als KLO die Sensation in der Hand hatte: Beim Stand von 7:12 lagen vier Punkte im Staub des Boulodromes, der so trocken war wie ein Quinoa-Muffin, gebacken von Detlefs Oma in der Küche des legendären Death Valley-Motels in Kalifornien und sogar das Ausmachen war kurz ein Thema. Doch dann riss ihm die Hand dem KLO und eine überschießende Systole vielleicht, ein kurzes Zaubern und dann war es schon passiert. Statt 12:12 plötzlich ein 7:13 und der erste Satz für den Präsidenten und seine starken Helfer.
Beim Stand von 0:6 in Satz zwei flogen dann wieder einmal die Kugeln gegen die Ziegelmauer. Lange nicht gesehen, aber gut zu verstehen. Zu groß der Ärger über die vergebene Chance, über das Unglück, die Ungerechtigkeit der Welt. Und nur die echten Sieger kommen da zurück aus dem Loch, in dem sich die Saddams und Osamas verkriechen, weil es keinen anderen Platz mehr für sie gibt auf Gottes Erden. Und dann flogen die Bomben, sprichwörtlich natürlich und 10 Punkte am Stück sollten es werden und da war sie plötzlich wieder die Chance, ERI zum Double-Gewinner 2023 zu machen.
Doch OLI/RUB/RAO kamen wieder auf die Beine und auf einmal stand es 11:10. Es wurde still im Boulodrome. Eine Entscheidung war nicht mehr fern, das war klar. Satz 3 oder das Ende. Und RAO machte ihn zu den Sack. Keine Nerven der Minister, der so gerne sagt, dass fast alles im Spiel wurscht sei; der Titel, der Sieg, die Niederlage, sein vierter Rang in der österreichischen Rangliste: alles wurscht. Und dann, in genau so einem Moment, schickte er ERI mit einer passgenauen Boule ins Tal der Tränen und RUB zum fünften Cup-Sieg seit der Gründung des CCCP vor 15 Jahren, der mit einem ebensolchen Cup begonnen hatte (Sieger damals: RON). Endstand 26:17 (13:7; 13:10).
RUB holt sich den Titel, RAO Silber und ERI bekommt die Bronzene umgehängt (später wird es ihn noch freuen). RAO wird völlig verdient FDFC-Sieger.
Der CCCP verabschiedet sich in die Sommerpause und wünscht kühle Köpfler in nicht zu seichtes Gewässer.

12.07.
DIE MÜDEN KRIEGER VON DER RODAUN
Seit Jahrtausenden schon nimmt die Furcht vor dem Zorn der Götter den Menschen die Freude und die Sorglosigkeit. Donnergötter, die Pech und Schwefel regnen lassen und dem Feste das süße Dessert verwehren.
So geschehen auch an diesem köstlichen Abend voller Sommerhitze im Boulodrome d'Argentine. Gewitterwolken, die es nur bis nach Ternitz schafften und nicht bis zum Schloss des schönen Ausblicks. Blitze, die in Radarkästen und nicht unter dem Ahorn leuchteten. Donner, die nicht einmal in der Ferne grollten. Und dennoch blieben sie daheim, die Flachwurzler aus der Rodaun, wo der Bonsai wächst und nicht die Eiche.
RAO und MAR waren gekommen, ganz ohne Todessehnsucht, nicht einmal geritzt haben sie sich vor Angst, diesen Abend der drohenden Unwetter nicht unbeschadet zu überstehen. Und doch schlich sich der Odeur der Vergänglichkeit in deren Spiel. RAO traf nicht und MAR wurde von seinem Counterpart RUB dominiert wie einst der Zwerg von der unerreichbaren Domenica. Gut bedient mit einem 6:13 schlich man sich in einen zweiten Satz, der kaum Veränderung brachte.
Bis, ja bis der RAO zum Leger wechselte und der Franzos das Eisen traf, wie es kaum zu schauen war in all den Jahren des CCCP. 5:10 stand es da und RUB und KLO machten bereits den Gürtel lockerer, um sanft in die Gemütlichkeit eines erfolgreichen Abends hinüberzugleiten. Die logische Konsequenz: 13:10.
Die Macht des richtigen Augenblicks, dieses einen feinen kurzen Moments lang, an dem ein Eingriff, eine Richtungsänderung, ein Zugriff Großes zu bewegen imstande ist; das zu kopieren ist ein wahrlich ungeheuerliches Unterfangen und es blieb - wie sollte es auch anders sein - erfolglos: RUB scheiterte herrlich an der TIR-Position und KLO machte es als Leger auch nicht besser als sein Präsident. Trotz eines Aufbäumens beim Stand von 0:7 war am Ende nicht mehr zu holen, als ein 29:32 gegen einen starken Gegner (13:6; 10:13; 6:13).
Die Medaillen liegen bereit für das Finale in der kommenden Woche. Bis nach Rodaun sollte sich herumgesprochen haben, dass das Wetter an diesem Abend keine Rolle spielen wird.

21.06.
HOT-PARTIE ZUM SOMMERSTART
Dreieinhalb Stunden brauchte es, um an diesem Abend einen Sieger zu küren.
Schwer wie ein dreifacher CAL in alten Zeiten lag die Hitze über der Stadt an diesem Abend des astronomischen Sommerbeginns 2023. Bis auf die Gelsen bewegte sich alles in schleppender Bleiernheit. ERI und RUB bekamen den nach langer Absenz wieder aufgetauchten OLI als Partner ins Triplette. Die Gegner waren MAR und der Minister.
Satz Eins war relativ ausgeglichen, mit zarten Vorteilen für das Triplette. RAO traf zu diesem Zeitpunkt noch nicht viel. Das machte den Unterschied (13:9).
In Satz 2 drohte OLI/RUB/ERI eine gehörige Watschn. Aussichtslos mit 3:11 zurück, erzwang man in einem Kraftakt aber eine finale Aufnahme. ERI gab zuvor in einem Zustand tiefer Resignation den TIR an RUB weiter. Beim Stand von 12:12 hatte der Präsident den Matchball in der Hand - und scheiterte kläglich.
Im dritten und entscheidenden Satz sorgte ein kurzes Gewitter für einen wohlfeinen Cooling-Break, der dem Doublette besser tat. OLI/ERI/RUB humpelten einem Rückstand hinterher, den sie nicht mehr aufzuholen imstande waren.
Endstand 35:32 für MAR/RAO (9:13;13:12;13:7)

24.05.
EIN WIEDERSEHEN MIT HERZ
Nach langen Jahren der Absenz fand ein Herr der ersten Stunde den Weg zurück ins Boulodrome.
Die Ogre-Lords sind wieder komplett. Mit brennenden Herzen und offenen Armen standen die Herren des CCCP Spalier, als MCL das Boulodrome betrat an diesem denkwürdigen Abend im Mai. Die geplante Verjüngungskur des CCCP war damit zwar nicht begonnen, aber was macht das schon, einer mehr im Club der 50 plus.
Die Barden und die größte Elfe im Boulodrome (AWG/RUB/RIZ) traten an gegen die Ogre-Lords und den Minister (MCL/ERI/RAO) und o weh, es war kein Ohrenschmaus. Die Lauten der Barden waren nicht gestimmt und auch die Elfengesänge trafen keinen Ton. Ein Leichtes für einen auch spielerisch bestens aufgelegten Neuankömmling und seine zwei Felsen in der Brandung. Satz 1 ging mit 13:7 deutlich an MCL/ERI/RAO.
Nach kurzer Rast dann die Sehnsuchtsmelodie. Dem Wunsch nach Erfolgen folgte eine rasante Polka, die Elfe tanzte Lambada dazu und die Revanche glückte in beeindruckender Manier (13:3).
Lambada, Polka, oder die berühmte Tarantula: Tänze der Derwische allesamt, mit leichten Füßen getanzt bis in die Ekstase. Das war für die Bardentruppe zu viel des Guten. Mehr als ein L'amour Hatscher wurde es nicht mehr und so feierten MCL/ERI/RAO einen klaren Sieg im dritten Satz (13:5) und holten sich das Match.
Endstand: 29:25 (13:7;3:13;13:5)
Zur Folge hatte das einen Führungswechsel im Cup: ERI löst RUB als Leader of the Pack ab.
In einem abschließenden FDFC ließen RAO/RUB/ERI den Gegnern MCL/RIZ keine Chance (15:4).

22.03.
IM BOULODROME BLÜHEN WIEDER DIE BÄUME
Und nicht nur das: Auch der Präsident blüht auf und lacht von der Spitze.
Am allerersten echten Frühlingstag des Jahres nutzten fünf Boulistas den herrlichen Abend für eine weitere Cup-Partie. Ohne Hemd und ohne Höschen ging zwar noch nicht, das winterliche Federkleid konnte aber abgeworfen werden (bis der Winter zurückkehrt in ein paar Tagen zumindest). Ein von Müdigkeit belasteter RAO bekam den gerade erst wieder "negativen" RUB an seine Seite. Das konnte ja was werden... Die Gegner: Ein ERI, wochenlang schon in stabil-famoser Form, ein AWG, der im Frühling wieder Knosperln treibt und ein KLO, bei dem man nie so genau weiß, was das wird an Qualität im Eisenkrachen.
9:1 lautete die durch hohe Schriften verursachte Führung von RUB/RAO in Satz 1, die den Gegner zur ersten Umstellung zwang: Ein von RUB desillusionierter AWG wich von der Legerposition und übergab ERI dieses weite Feld. Dann wurde es noch richtig knapp. Beim Stand von 10:11 putzten RUB/RAO aber den Fisch (13:11).
Satz 2 war eng wie die Tscheppaschlucht. Als RUB auch ERI immer besser unter Kontrolle bekam, avancierte plötzlich KLO zum Pointeur und ERI ließ es gewaltig krachen. Bis, ja... bis RAO abermals beim Stand von 10:11 den Gegner mit einem Dreipunkter endgültig in die Seile schickte.
Endstand 26:22 (13:11;13:11) für RUB/RAO.
Der Präsident holt ERI von seinem Thron und lacht von der Tabellenspitze.
In einem abschließenden FDFC ließen RAO/RUB Gegner ERI/KLO keine Chance (15:7).

08.03.
GROSSER BAHNHOF IM BOULODROME
Das erste Triplette des Jahres sorgt für allgemeine Feierstimmung.
Einen Dreisatzler würde er konditionell noch nicht durchstehen, verlautbarte CCCP-Urgestein AWG und pushte deshalb seine Partner RIZ und RAO zu einer raschen Angelegenheit. Und wahrlich: MAR/ERI/RUB kamen nur sehr schwerfällig in die Partie. MAR legte erbärmlich und für RUB als Schützen war selbst diese Bezeichnung noch zu tief gestapelt. Auch wenn RAO mit drei Bier im Gepäck nichts traf, reichte das eine liebe Zeit lang, bis ERI und die seinen immer besser ins Spiel fanden. Mit einem 13:7 in Satz eins war es dann aber deutlicher, als es das Spiel erwarten ließ.
Das Aufbäumen funktionierte für AWG/RIZ/RAO dann auch nicht mehr. Satz zwei ging in einer qualitativ eher mauen Partie mit 13:5 an MAR/RUB/ERI. Nach drei superknappen Cup-Runden war es das erste Spiel mit heftigem Punktabstand. Endstand: 26:12.
In einem abschließenden FDFC bringen RUB/ERI gegen RIZ/MAR nach einer 12:0-Führung das Match noch arschknapp ins Trockene: 15:13.

23.02.
REMIS UND REMMIDEMMI
Auch ein Winter braucht mal eine Pause. Das ermöglichte eine Cup-Partie auf anständigem Niveau.
Der eingekochte Fond des CCCP, die auf das Wesentliche reduzierte Knochensuppe war wieder einmal zugegen: ERI und KLO, die auch in Runde 3 wieder ein Team bildeten gegen RAO und RUB, ebenfalls ein unzertrennliches Duett. Die Maladen RIZ und AWG mussten passen und das ist es auch schon, was vom Festtagsbraten CCCP übrig ist.
Dass das aber kein Grund zum Jammern ist, zeigte sich an diesem frühlingswarmen Abend in einer spannenden und teils hochklassigen Partie. ERI und RUB matchten sich auf hohem Niveau auf der Legerposition, während KLO und RAO mit zwei unterschiedlichen Spielweisen als Männer fürs Grobe für Furore sorgten. KLOs Trefferquote von 95% in Satz eins ließen RUB/RAO wenig Chancen (13:4). Satz 2 zeigte wie so oft ein anderes Bild. KLO stürzte von seinen 95 auf 15%, während RAO auf seinen stabilen 50 blieb. RUB hatte ERI im Griff (2:13).
Wie es sich für ein Finale gehört, konnten im Entscheidungssatz beide Teams die Qualitäten abrufen und so war es auch kein Wunder, dass es eine enge Kiste wurde. Beim Stand von 11:11 fanden KLO und ERI das bessere Ende.
Endstand ein unglaubliches 28:28. Der Cup bleibt weiterhin hochspannend.
Auf einen FDFC wurde angesichts der zweieinhalb Stunden Partie verzichtet.

09.11.
NEUER STIFT, KNAPPE SCHRIFT
Vorbei die Zeiten der Unlesbarkeit im Boulodrome.
RAO, KLO, ERI und RUB haben es schlussendlich bis ins Stadion geschafft. Ein Viertel der wackeren Boulistas (2) blieb auf der Strecke, den Unwägbarkeiten des Lebens ausgesetzt.
Dabei war es bequem wie kaum je zuvor. Ein milder Herbstabend war die Schale, der sündteure neue Kreidestift die süße Frucht.
RAO bekam den Präsidenten als Partner zugelost, KLO den amtierenden Champion ERI, frischgebackener Prinzessinnen-Vater und spielerisch gut aufgelegt wie bei der Meisterfeier. RUB hielt das Tempo gegen ERI, zwang KLO zum Schuss, nur RAO schleppte sich trotz Thermoskanne mit (dünnem) Kaffee durchs Boulodrome wie ein großer Sünder es tun würde vor dem Herren (4:13).
In Satz zwei fanden RUB/RAO deutlich besser ins Spiel. Die Revanche war geglückt (13:5).
Satz drei musste entscheiden und es war ein Satz auf sehr, sehr anständigem Niveau. ERI und RUB legten fast fehlerlos und RAO und KLO ballerten alles weg, was da (kurz) lag mit einer Trefferquote von gefühlten 85%.
Beim Stand von 12:12 verlor der Präsident die Nerven. Alles weggeschossen, nichts wirklich gefährliches lag mehr da und dennoch: Die nötigen 30 Zentimeter waren zu schwierig. Der Sieg war ERI/KLO gewiss (13:12).
Nach einem spannenden Cup-Auftakt (32:31) entschieden auch dieses Mal nur wenige Punkte. Endstand 31:29 für ERI und KLO.
In einem abschließenden FDFC geschah an diesem Tag gar nichts. Drei Stunden Cup-Partie waren allen völlig genug.

11.10.
CUP-TIME
Ein später Sommerabend. Fünf Freunde und andere Skurrilitäten.
Sie waren wieder da. Die Maladen dieser Welt. RIZ - nur ein Stempel fehlt ihm noch in seinem Reha-Extrabonus-Pass für die gratis Zehenmassage mit Happy Finish und AWG - vom Schicksal zuletzt ordentlich zu Boden gedrückte Eiche. Dem gesellten sich noch die Herren RAO, KLO und RUB hinzu und schon konnte es losgehen mit dem Panini-Petanque-Qatar-Cup 2022, der aus Protest gegen diese unwürdige Veranstaltung ohne die freudige Überraschung auch nur eines einzigen Panini-Packerls ausgetragen wird.
RIZ und KLO gegen das Triplette RUB/AWG/RAO lautete das Duell. Während KLO und RAO sich keine Aufwärmphase erlaubten und das Eisen trafen und RUB fast ein fehlerloser Leger war, lieferten sich AWG und RIZ ein Duell auf so dürftigem Niveau, wie es das Boulodrome d' Argentine schon lange nicht mehr gesehen hatte.
Ein Herzloser, wer da jetzt schimpfen würde. Die Maladen benötigen einfach noch ein wenig Zeit. Weil KLO noch treffsicherer war als RAO ging Satz 1 an RIZ/KLO. Überfordert von der nötigen Flexibilität eines Millieus bat AWG den Präsidenten um einen Tausch und wechselte an die Legerposition. Mit dieser taktischen Finesse war der Fisch geputzt. AWGs Stern leuchtete wieder in zartrosa und da konnte auch die wahrscheinlich beste Schussleistung aller Zeiten von KLO nichts mehr ändern.
Wie eng dieses unterhaltsame und skurrile Spiel war, zeigt das Endergebnis: AWG/RUB/RAO - RIZ/KLO 32:31
In einem abschließenden FDFC ließen RAO/KLO RUB/RIZ keine Chance (15:7).

Alpe-Adria-Open Klagenfurt
6.-7.8.2022
DREI JOKER FÜR EIN HALLELUJA
Phänomenaler Ersatz kompensiert den Ausfall des großen AWG bei den Alpe Adria Open in Klagenfurt
Bild und Text: E. T. Kordesch
00:26. Es ist jene Minute, in der in der Nacht auf Freitag Träume zerplatzten. In der AWG und RUB die Hoffnung zumindest für dieses Jahr begraben mussten, den ersten längst überfälligen Titel der Klagenfurt, oder - in alter Tradition - Alpe-Adria-Open in Angriff zu nehmen und wo Martin (STE) S. - gesetzt im CCCP1-Triplette – auf Schultern durch das Boulodrome beim ESV in Klagenfurt getragen wird an einem Samstag Abend im August. Brutal die Erkenntnis für AWG, dass ein CT-Wert von über 30 nicht das Ende von Covid bedeutet. Eine Runde als Beifahrer von Hermann Waldy jun. beim Autocross in St. Veit an der Glan auf Tranquilizer wäre vielleicht möglich gewesen. Sieben Partien gegen Alfred R., Hansi M., gegen Ronny Z. und halb Feffernitz in der Sierra des Eisenbahner Sportvereins aber sicher nicht.
Der CCCP musste diesen an sich unersetzbaren Verlust kompensieren und griff dafür tief in die Trickkiste. Sehr tief. An Stelle des rehabilitationsbedürftigen AWG musste ein Mann ans Werk, den manche Sir nennen. Der über viele Fähigkeiten verfügt, über eine aber nicht: Erfahrung im Petanque. 88 Jahre musste Boule-Österreich warten, bis Walter „Rubi“ Rubenthaler die ersten Wettkampfminuten seiner jungen Karriere bestritt. Zarte Trainingseinheiten mit Tennisbällen am Freitag Nachmittag und eine flotte Partie mit Legende Hansi Mraz und Wirt Didi Rebernik am Tag vor dem Turnier mussten reichen. Mehr war nicht drin.
Tag 1: Triplette
Mit einem RUB in Hochform und einem STE in ebensolcher wäre vielleicht was drin gewesen, doch dem sollte nicht so sein. Während RUB über weiteste Strecken des Spieltages unter Niveau agierte und STE erst nach zwei verlorenen Runden das Eisen krachen ließ (dann aber gewaltig!), spielte RUB senior, was für ihn möglich war. In der ersten Runde ohne Chance, die zweite unglücklich verloren und auch in der dritten in einer engen Partie gegen die Legende Fritz Vida und Freunde ohne Sieg, war der Tag auch schon beendet, bevor der Damenspitz von STE zu einer Herrenangelegenheit in Konfektionsgröße 54 heranwachsen konnte. RUB senior wurde vor der letzten Runde wieder in die Freiheit entlassen. STE und RUB standen zu zweit vor Stalingrad. Doch selbst dieses angekündigte und etwas abgegriffene Helden-Epos blieb ohne dem dramaturgisch zu erwartenden Endergebnis: Mit vier Kugeln gegen 6 verlor man in der letzten Aufnahme. Tag 1: Ein ernüchterndes 0:4 für den CCCP.

Bildtext: Während STE Wirt Didi Rebernik und Gattin dabei unterstützte, die Murauer-Fässer leerzubekommen, leckte RUB seine Wunden im Loretto-Bad. Der Himmel weinte und die Tränen machten Wellen im See. Wellchen wohl, kaum kleiner als jene, die der CCCP an diesem Samstag gegen die Küsten des ESV branden ließ

Weil tiefe Verbundenheit weit über jede Vereinszugehörigkeit erhaben ist, sei hier noch angemerkt: RON, SIN und RIP, Stammesvertreter des CCCP sud, an diesem Tag mit hübschen selbstgebastelten Trikots angetreten unter „divers“ – stürmten bis ins Viertelfinale, wo man dem massiven Angriff der Damen von Feffernitz 2 aber nichts entgegenzusetzen hatte.

Bildtext: RON und RIP (nicht im Bild: SIN) beim Millimetermessen im verlorenen Duell mit Feffernitz 2.
Petanque – ein Sport, der Generationen verbindet

Über tiefe Verbundenheit wurde an diesem Ort bereits gesprochen. RUB ohne AWG im Doublette beim ESV in Klagenfurt? Das geht nicht, niemals, unmöglich, das hält die Welt nicht aus! Weil es aber keinen freundlicheren Menschen als Jack T. Ripper (RIP) gibt und der dem RUB ein Freund sein wollte, eine Stütze in Zeiten der Not, griff RUB auch am Sonntag nach seinen vom Staub von vier Niederlagen zerschlissenen Obuts.
Tag 2: Doublette
Es war Minuten vor dem Anpfiff um 09:30, als eine Regenzelle begann, sich über dem ESV auszuschütten. Von den Hochöfen von Jesenice bis zu jenen in Judenburg ergoss sich das Wasser, befeuchtete die hohle Erde und versaute den 48 Boulistas ganz gehörig den Start in den Doublette-Bewerb. Es begann ein langes Warten, ehe der Himmel gegen 11:10 aufklarte und der Tanz endlich beginnen konnte.
RIP und RUB starteten gefällig und lachten nach zwei Runden von der Tabellenspitze.

Bildtext: Auch die Boule-Legenden Christine und Fritz Vida hatten der Qualität von CCCP 1 nichts entgegenzusetzen.
Runde drei brachte das spätere Sieger-Doublette aus Freistadt als Gegner, das ebenfalls noch ohne Niederlage durch das Turnier tänzelte. Nach einer makellosen Partie und einem 4 Punkte-Vorsprung vor der letzten Aufnahme zeigten RIP/RUB erstmals an diesem Tag eine Schwäche, die ihnen im Verlauf des Turniers schlussendlich noch den Sieg kosten sollte: Wie umgehen mit einer bequemen Führung kurz vor dem Schlusspfiff? Weiterspielen wie bisher? Angriff? Mauern wie Chiellini und Bonucci in den alten Zeiten?

CCCP 1 setzte auf Catenaccio – und traf die falsche Entscheidung. Die erste richtig schlechte Aufnahme des Spieltages ermöglichte Daniele Bauer und Wolfgang Sabaini einen Fünfpunkter und die makellose Bilanz des CCCP war Geschichte.
Während sich all die großen Favoriten, die Stermitzs, die Reismüllers, die Linie U6, die Hansis und Aichholzers durch das Turnier mühten, bekamen es RIP/RUB mit dem extrem schwierig zu bespielenden Speed-Doublette von Feffernitz 1 zu tun. Wehe dem, der in der Spielpause dem Biere fröhnt, anstatt die Aufwärmübungen von Erich Nigerl und Joachim Steiner zu beobachten! Themenschwerpunkt: Legen auf 10 Meter. Zwei Aufnahmen war dem kein Kraut gewachsen, ehe Feffernitz 1 die Taktik überstrapazierte: Man warf die Sau ins Out und CCCP 1 legte fortan auf 6,5 Meter. Feffernitz 1 war aus dem Konzept gebracht und CCCP 1 mit einem mächtigen RIP und einem sehr starken RUB wieder zurück auf der Siegerstraße.
Weil der Boule-Gott ein unbarmherziger ist, wie Genosse STE zu jeder ihm bietenden Gelegenheit erwähnt, brachte die letzte Runde den schönsten, aber gleichzeitig auch unangenehmsten Gegner: Ein gebeutelter, auf Rang 17 rangierender CCCP sud mit RON und SIN sollte darüber entscheiden, ob RIP/RUB eine Medaille holte oder ein paar harte Würschtel mit Schinkenspeck. Ein Bruderduell am Schluss, oder ein Bürgerkrieg, wie Heißmacher und Anstachler STE flockig in die Runde warf.
Es lief geschmiert und der Vorsprung von vier Punkten in der letzten Aufnahme schien für CCCP sud unüberwindbar, ehe RON das Eisen traf und SIN drei Kugeln Haute-Portée auf 9 Meter über eine Drei-Boule-Defensive von CCCP 1 auf die Größe einer Iglo-Kinderpizza-Margherita warf. 9:9. Verlängerung.
SIN und RIP hatten sich als Leger egalisiert und RUB und RON mussten es entscheiden. Der sud-Präsident setzte zwei Boules in die Bedeutungslosigkeit, ehe Nummer 3 ein Petting mit dem Cochonnet eröffnete, dass wohl noch immer hemmungslos im Gange ist. Dieser Erotik musste RUB ein Ende setzen, entschied sich seinem Naturell entsprechend für die zarte Störung, anstatt RON mit einem satten Arschtutte aus dem Bett zu werfen. Trotz bravouröser Schussquote entschied sich RUB für die Variante Ladysteak (Legeschuss) und scheiterte höchst unglücklich (Cochonnet-Pendler), aber ob des Beistrichs in der Hose nicht ganz unverdient…
SIN/RON holen sich die Partie mit 10:9, verlieren aufgrund der Niederlage von RIP/RUB und dem damit einhergehenden Punkteverlust in der Buchholzwertung aber noch Rang 8 und beenden das Turnier auf Rang 12. CCCP 1 kostet das die Silbermedaille und man wird schöner Fünfter. Bravo! Cordoba für den großen CCCP, aber sportlich und gentlemanlike.
Jack T. Ripper sei gedankt! Ein großer Mensch, ein großer Pointeur! Und STE! Und Sir Walter! Sie alle haben verhindert, dass Lämmchen RUB nach der Absage seines Hirten AWG alleine da stand in der Sierra des ESV, dem überschwemmten Death Valley an diesen Tagen im August.

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Bei einer der imposantesten Siegerehrungen aller Zeiten bezaubert CCCP 1 der schönste aller jemals erhaltenden Preise: Ein Gemälde von bestechender Schönheit. Erblühendes. Eine Analogie für einen wiedererstarkten AWG. Bald schon. Spätestens am ersten August-Wochenende 2023 beim ESV in Klagenfurt!

Der CCCP bedankt sich überschwänglich für das in gewohnter Brillanz veranstaltete Turnier. Urlaub und Wettkampf bei Freunden!
Merci.

19.7.
CHAMPAGNER FÜR DEN VERDIENTEN SIEGER
In der längsten Saison aller Zeiten bringt ERI nach mehreren gescheiterten Versuchen seinen ersten Titel über die Ziellinie.
Alles andere als der erste Titel für ERI wäre ein Desaster gewesen und doch war es möglich: Mit einer fetten Niederlage hätte KLO den Titel noch eingesackt, doch so sollte es nicht kommen.
ERI bekam RAO ins Team und wählte sich AWG, um das Triplette zu komplettieren, während KLO den MAR und den RUB ins Team holte. In einer Marathonpartie über drei Sätze (11:13;13:8; 13:8) entschied die etwas größere Qualität über den ersten Titel für ERI in der CCCP-Historie. Da war kein Zittern und kein Beistrich in der Radlerhose, bereits im ersten Satz war mit Erreichen der nötigen 9 Punkte der Fisch geputzt.
Mit unglaublichen 9 Siegen aus 10 Spielen wird ERI mit 29,0 Schnitt (der höchste aller CCCP-Zeiten!) zum würdigen Champion. Silber geht an KLO und RAO holt sich Bronze.
Mit dem Titel des POI des Jahres hängt sich ERI eine zweite Medaille um, der eine dritte als MVP folgen sollte. Schwer gebeugt von der Last ebenfalls dreier Medaillen (Bronze, TIR und FDFC) der RAO.
Im FDFC-Finale kann MAR (im Team mit AWG/RUB, den beiden Herrschern der 7 Weltmeere zwar nicht, aber zumindest der 7 Badeseen in Klagenfurt/Klagenfurt Land) den Angriff der aktuellen Top 3 des CCCP (ERI/KLO/RAO) nichts entgegensetzen und geht mit 5:15 unter, was RAO den Titel bringt.
Die Last der längsten Saison aller Zeiten, die einfach kein Ende nehmen wollte, hat sie schlussendlich abgeworfen. Over & out.
Der CCCP verabschiedet sich in die Sommerfrische.

RUB und AWG: Durften die Siegerehrung moderieren, da sie keine Sieger waren

ERI: Meister, Pointeur des Jahres und MVP 2019-22

Der silberne KLO

RAO: Für die Fisch Cup-Sieger, Tireur des Jahres und Bronze in der Liga

23.4.
Ost-Liga Runde 1, Donaupark
EIN SCHWARZER SAMSTAG IM APRIL
Im Donaupark stehen die japanischen Zierkirschen in Blüte. Der CKCP befindet sich hingegen weiterhin im Winterschlaf.
Zum Auftakt der Ostliga brachte der CKCP, CCCP, MIP, Für die Fisch Club, oder wie auch immer der im ersten Interregnum seiner Historie schwebende Carinthia Klagenfurt Club de Petanque auch heißen möge, zwei Triplettes an den Start. Wollte zeigen, dass die Aufruhr der Altvorderen annodazumal nicht unbegründet war, wer da plötzlich auftritt auf der Bühne des heimischen Petanque.
Diesen Aufruhr beanspruchen inzwischen andere für sich, der CKCP ist in den Jahren längst ein Arrivierter geworden mit grauen Schläfen und an diesem Samstag im April leider sogar ein behäbigerer und unflexiblerer, als jene Vereinsmitglieder arrivierter Clubs, die seit Jahrzehnten ihre Mitgliedsbeiträge bezahlen und ihr Geld von der Pensionskasse beziehen.
Das Fehlen von RAO war nicht zu ersetzen und so musste "das Beste, was der CKCP zu bieten hat" (RUB/ERI/KLO) an den Start und das - liebe Leute - war nicht viel. Eine drei Punkte Aufnahme beim Stand von 10:12 im letzten Match verhinderte ein 0:4 und das, ohne auch nur gegen einen Gegner aus dem Favoritenkreis angetreten zu sein, deren mehrere zugegen waren. Mehr ist dazu nicht zu sagen.
AWG/RIZ/SIN machten ihre Sache einen Deut besser und bilanzierten mit 2:2 ausgeglichen. Rang 14 von 26 Teams war für das Viertelfinale aber auch zu wenig.
CKCP 1 wurde - in Worten - dreiundzwanzigster.
Krisen sind zwar etwas völlig anderes, aber ohne Folgen darf dieser Tag nicht bleiben.
Am Ende aber zu etwas wirklich wichtigem: Wir wünschen unserem Mitstreiter und Freund Joe K. alles Gute auf seinem Weg zurück!

16.3.
DIE TAUBE IST GELANDET
Generalprobe für die Ostliga-Cracks und die Einmottung des CCCP.
Ein bißchen sentimental konnte man da schon werden. Nach 15 Jahren wurde der Carinthia Clagenfurth Club de Petanque zumindest vorläufig aus dem Verkehr gezogen. Unpassend, geschmacklos, falsch interpretierbar. Es soll doch tatsächlich Leute geben, die ihre Trikots in den Müll geworfen haben. Im Zeitalter der allgemeinen Meinungssicherheit, wo jeder immer weiß, was richtig und was falsch ist, mahnt der Präsident zu besonnenem Verhalten. Das schönste Petanque-Logo der Welt musste also der Friedenstaube weichen und es ist gut so. Als bekannt wurde, dass laut Oligarchenparagraphen die Vereinsreichtümer des CCCP - wie etwa die Liegestühle - konfisziert werden könnten, war dieser Entschluss dann ohne Alternative.
Gespielt wurde auch. TOM beehrte das Doublette und forderte gemeinsam mit RUB die Freunde ERI und RAO. Eine Lichterprobe sozusagen für den Auftakt der Ostliga am 2. April im Donaupark.
Es wurde ein Spiel über drei Sätze, in denen TOM/RUB die Gegner forderte bis zur letzten Boule. Die Legevorteile von TOM/RUB waren gegen die Schussstärke von RAO und ERI über das gesamte Spiel gesehen nicht groß genug und so setzten sich ERI/RAO am Ende durch.
In einem abschließenden FDFC verspeisten RUB/ERI TOM/RAO mit Butz und Stingel.

24.2.
MAKE LOVE NOT WAR
Dass die Liebe den Krieg um Längen schlägt, wurde an diesem Tag des Wiedersehens fulminant bekräftigt.
Es ging um nichts an diesem Abend. Nicht um Sieger und nicht um Verlierer. Keine Punkte, keine Titel. Die Freude stand im Vordergrund, sich zu haben und sein zu können, was man wollte und zu tun, wonach einem das Herz verlangt. RUB und KLO matchten sich vier Sätze lang mit ERI und RAO und am Ende stand ein Remis, so sollte es sein. Schockiert über die entmenschlichte Welt und betrübt darüber in Einigkeit, wie unpassend Vereinswappen doch manches mal sein können, ploppten kalte Pivos. Die Saison kann beginnen.

16.11.
FINALE
RUB holt sich Cup Nummer 4 und verhindert den ersten Titel von KLO
Es brauchte einen langen Atem, um bis zum Ende durchzuhalten in einem Cup-Finale der niedrigen Schriften trotz der Tatsache, dass vom Ergebnis her alles eine klare Sache war.
Die Ausgangslage vor dem Finalspiel: KLO und RUB standen mit Punktegleichstand an der Spitze. Der Sieger holte sich in jedem Fall den Titel. KLO bekam ERI und OLI zugelost, während RUB im Doublette mit dem Franzosen antreten durfte. Was sich bald schon als ein wahrer Glücksfall herausstellen sollte. MAR kam mit den schwierigen Bedingungen aus dem Stand heraus gut zurecht und da machte es auch nicht allzu viel, dass RUB als Tireur sehr lange warten musste, bis er das erste Mal Eisen traf. Im Triplette taten sich alle schwer und es war ein mühevolles Aufbäumen, das sich nach vielen Einserschriften in einem 13:4 für MAR und RUB manifestierte.
Auch der Positionswechsel von ERI vom Milieu zum Pointeur erzielte nicht den gewünschten Effekt und auch die Tatsache nicht, dass KLO immer besser ins Spiel fand. MAR als Leger und RUB als Milieu waren an diesem Abend einfach zu stark und vor allem zu beständig, um noch einen anderen spin in die Sache zu bringen. RUB und MAR holen sich demnach das Finale mit 13:4 und 13:6 in einem Zweisatzler, was den Präsidenten den vierten Cup-Titel in der CCCP-Historie einbrachte. KLO holte Silber und MAR überholte mit dem Finalsieg RAO und RIZ und sackte sich eine Bronzene ein.

05.10.
DIE LETZTE NACHT DER KURZEN HOSEN
Ein Doublette von großer Klasse beendete den Sommer dieses Jahres.
RAO und RUB gegen RIZ und ERI lautete das Duell, das auf Augenhöhe begann, ehe RAO den Arm nicht mehr hochbekam (eine Alterserscheinung?). RUB hatte Schwierigkeiten, weniger mit der Richtung als mit der Länge (Alterserscheinung? Symptome wie aus dem Sexuallehrbuch), während ERI bestechend legte wie zuletzt und RIZ den einen oder anderen Treffer landete. Die Folge: 13:10 in Satz 1 für ERI & RIZ.
RUB und RAO kamen stärker aus der Kabine. RAO traf, wie man als Minister trifft, dessen Arm nicht schwer ist wie eine alte Diskokugel und RUB hatte plötzlich ERI im Griff. Ein kurzes Flackern von ERI/RIZ verhinderte Schlimmeres (5:13).
In Satz 3 war es dann ein Match auf - für CCCP-Verhältnisse - höchstem Niveau. RUB und RAO waren aber besser (5:13).
Sieg für RUB/RAO (10:13;13:5;13:5)
In einem ebenso hochklassigen Bonus-Match setzte sich RIZ gegen ERI um den Sabitzer durch, während RUB gegen RAO im großen Finale den Arnautovic des Abends holen konnte.
Aufgrund massiver Ermüdungserscheinungen wurde auf einen FDFC verzichtet.
Noch zwei ausstehende Cup-Runden und RUB und KLO derzeit gleichauf.

29.09.
BIST DU DEPPERT
Mit einer an Grausamkeit grenzenden Brutalität versenkte man die Freunde des Präsidenten.
Vorbei ist die Makellosigkeit des RUB nach vier Cup-Siegen en suite. Gegen
t-rexstarke ERI und KLO war da nicht ein Schulterscherzerl zu holen und auch kein Ochsenschlepp vom großen feinen Braten, den es an diesem feuchten Abend im Boulodrome zu verspeisen gab.
ERI verbrauchte als Pointeur bereits in Satz 1 das gesamte aus RUB/RIZ/RAO bestehende Triplette, die Wechselorgien sollten gar nichts nützen. KLO ballerte wie Lucky Luke. 13:0.
Hätte RAO nicht diese eine 30 Sekunden dauernde Sternstunde gehabt in einer für den Minister an Harmlosigkeit beispiellosen Nacht, wäre die Doppelnull wohl erstmals nach mehr als 10 Jahren auf der Tafel des Boulodrome d' Argentine gestanden und das für alle Zeiten. So retteten sich RUB/RAO/RIZ in ein dennoch desaströses 0:13; 3:13 gegen famoseste ERI und KLO.
Dass die späte Stunde auch RAOs Stunde sein kann, bewies er mit dem Titel des Sabitzers des Abends. RIZ musste im Finale dem unschlagbaren KLO den Arnautovic des Tages lassen.
Weil der Abend so kurz war wie noch nie, gelang die Revanche in einem FDFC: RIZ/RUB/RAO - ERI/KLO 15:10

14.09.
ÜBERRASCHUNG ZUR HERBSTPREMIERE
Die ersten Blätter rasselten schon von den Bäumen an diesem Premierenabend der Herbstsaison, es war lau und mild und also alles zusammen eine Melange für einen gelungenen Abend.
Die spielstarken ERI und RAO gegen RUB/AWG/SIN lautete das Duell und es begann auch so, wie es zu erwarten war. SIN machte als Pointeur gegen ERI keinen Stich und RUB hatte gegen die bis Mitte des ersten Satzes bestehende Trefferquote des Ministers von 80% kein Gegenmittel, ein 1:5 war die Konsequenz. Die Dominanz des Doublettes zwang zur frühen Veränderung: RUB tauschte mit SIN und plötzlich ging da was. Zwei hohe Schriften brachten das Triplette zurück ins Spiel und kaum zu glauben dann sogar Satz 1 (13:9).
Satz 2 war eine Kopie des vorhergegangenen. 0:6-Rückstand, eine hohe Schrift und siehe oben. Dass sich zum Comeback noch sehr viel Glück für die einen (und demnach sehr viel Pech für die anderen) mengte, sei erwähnt. Doch der Spruch mit den „Tüchtigen“, eh schon wissen.
So holen sich doch etwas überraschend RUB/AWG/SIN das Match (13:8;13:7). RUB setzt sich am Ende dieses Abends gegen RAO im Finale durch und holt erstmals den Arnautovic des Tages, während ERI den Sabitzer einsackt.

AA-OPEN 21
Völker hört die Signale …
Nein, es war noch nicht das letzte Gefecht, aber immerhin ein Finale und das ist ja auch nicht so schlecht.
Text und Bild: E.T. Kordesch
Sparta konnte einst immerhin 300 Männer aufbieten, die sich bei den Thermopylen einer persischen Übermacht entgegenstellten. Der CCCP schaffte es nur mit Müh und Not, 3 Spieler für die Klagenfurt – alias Alpe Adria – Open zu nominieren. Ja, es waren schon einmal weniger. Damals, im 15er-Jahr, als RUB/AWG erstmals Open-Air inhalierten und sensationell ins Halbfinale stürmten. Seitdem sah aber das weitaus wichtigste Turnier im Saisonplan des CCCP mindestens doppelt und in den goldenen Jahren gar vier Mal so viele Spieler für den Club auflaufen. Der quantitative Tiefpunkt war erreicht, weniger geht nicht, will man im Triplette- und Doublette-Bewerb reüssieren.
Dass dieses Minimalaufgebot qualitativ neue Maßstäbe setzte, in 10 von 14 Spielen als Sieger von der Bahn ging, zwei clubinterne Bestleistungen aufstellte und zum Drüberstreuen erstmals die Boule-Royals Friedrich und Brigitte Szmodits bezwingen konnte, ist einer der größten Sensationen in der bewegten Geschichte des CCCP. Aber wo waren all die anderen Genossen, als drei von ihnen Geschichte schrieben? Ein paar abtrünnige Russenkinder spielten für diverse Teams, von den SUDeranten fehlte jede Spur, Präsident RON zog die schönen Künste der Kleinkunst vor und ließ in der Steiermark die größte Vernissage vom Stapel, die Pöllau bei Hartberg jemals sah.
So hielten allein TOM, RUB und AWG die Fahnen des CCCP hoch, oder zumindest auf Halbmast, denn so recht wollten sie nicht an Großes glauben, an diesem Tag. RUB sah sich bereits am Nachmittag die Sattnitz stromaufwärts schwimmen, TOM nahm den Auftrag an, gegen Viere seine Kinder abzuholen und AWG hatte eigentlich vor, am frühen Abend seinem ungeborenen Enkelsohn die Ehre zu erweisen. Doch dann holte sie John Lennon ein: »Halbfinale ist das, was passiert, während du damit beschäftigt bist, andere Pläne zu machen.«
Dabei fing alles so harmlos an. Mit einem so grundsoliden wie unspektakulären Petanque gewann der CCCP I unauffällig und unbemerkt das Erstrundenspiel. Die bunten Vögel des Turniers, das sind längst die anderen. Etwa die 9 rasanten Leger*innen der Boule-Enklave Feffernitz, die in ihren grünen Dressen wie die Heuschrecken über Klagenfurt/Celovec herfielen und mit ihrem Hochgeschwindigkeits-Petanque in den Vorrundenspielen für einige Überraschungen sorgten. Dagegen wirkten die drei Herren des CCCP wie Graugänse, die ihren Lorenz suchten.
In der zweiten Runde warteten die Slowen*innen aus Novo Mesto. Eine Leistungssteigerung war nötig und sie wurde erbracht. Nach einem 2:0 musste in der dritten Runde also mit einem großen Gegner gerechnet werden. Und so pfiff der über das gesamte Wochenende tadellos agierende Schiedsrichter Peter Sussitz auf Bahn 12 die erste Sternstunde des CCCP bei den Open 21 an, die in einem historischen Erfolg gegen Friedrich und Brigitte Szmodits (unterstützt von Peter Fuchshofer) mündete. Erstmals die großen Szmodits geschlagen und erstmals gab es nach der dritten Runde keine Pause, um sich auf diesen Lorbeeren ein wenig auszuruhen.
In der somit gleich anschließenden vierten Runde konnte der leicht ausgelaugte CCCP mit dem Tempo des scheinbar voll aufgeladenen Einser-Triplette von Feffernitz nicht mithalten. In Runde fünf erging es RUB/TOM/AWG nicht besser. Der BC Sonderzug mit Triebfahrzeugführer Martin Wenzel, Schaffner Hansi Mraz und Schwarzfahrer Martin Stermitz, der nach der vierten Station nicht mehr wusste, wohin er eigentlich wollte, rollte mit Volldampf über den CCCP I hinweg, nur um im Viertelfinale vollständig zu entgleisen.
Drei Siege und eine geschmeidige Buchholzwertung reichten CCCP I, um nach 2017 erstmals wieder unter den besten Acht des Triplette-Bewerbs zu landen. Die nachgereichte Pause wurde optimal genutzt. Frisch wie unadelige Semmeln traf man erneut auf Feffernitz I und nahm die Chance zur Revanche eindrucksvoll wahr. 13:2 für den CCCP. Aufstieg ins Halbfinale. Zu der Freude gesellte sich alsbald das Bewusstsein, an diesem Tag über die volle Distanz gehen zu müssen. Die Sattnitz und der ungeborene Enkelsohn erwiesen sich dabei nachsichtiger als TOMs Kinder, die nicht so recht glauben wollten, dass sie ihr Vater nicht abholen konnte, weil er gerade Geschichte schrieb. Es war auch kaum zu glauben, als TOM mit dem goldenen Schuss des Tages das Halbfinale und die zweite Begegnung mit Szmodits/Szmodits/Fuchshofer für den CCCP entschied.
Und plötzlich stand der CCCP im Finale. Zum ersten Mal in seiner ruhmreichen Geschichte stand der CCCP im Finale des abgefahrensten Turniers der Welt.

Und so wie die 300 Spartiaten letztendlich doch von den Persern aufgerieben wurden, und wie es Heldentragödien nun einmal verlangen, scheiterten auch die 3 Genossen in einer an Dramatik nicht zu überbietenden Schlacht, die erst weit nach Sonnenuntergang entschieden war.
Es tut weh, wenn es nur noch einen einzigen passablen Wurf auf den ganz großen Wurf gebraucht hätte. »Wenn die Tant ein Pimperl hätt, wär sie der Onkel« lässt sich in einer aufgeklärten Gesellschaft nicht mehr ohne Weiteres sagen, weil wir von etlichen Tanten mit und Onkeln ohne wissen. Die Kuh, die fünf Liter Milch gibt und dann in den Eimer brunzt, geht sich aber gerade noch aus.
Doch das kleine Detail, dass der CCCP in diesem bewegenden Finale 12 Punkte in Folge machte, um 13 in Folge zu kassieren, soll nicht überstrapaziert werden. Das Triplette Michael Kalina/Karlheinz Aichholzer/Marcus Jann verließ die Bahn als absolut verdienter und würdiger Champion, RUB/TOM/AWG blieben noch eine Weile in der Unfassbarkeit des Augenblicks gefangen. Und dann drängte sich so ein Arschloch-Zitat auf, das sich in der Mittelmäßigkeit der Leistungsgesellschaft verankert hat. Einer, der viele Jahre lang dafür bezahlt wurde, auf zwei Brettln einen Berg herabzurasen, mit dem von ihm fast immer verfehlten Ziel, dabei schneller als alle anderen zu sein, sagte einst: »Lieber tot als Silber.«
Wie schön, wenn man ein Grüppchen linker Kugelschupfer und Freunde der Kunst und des gepflegten Scheiterns ist. RUB/TOM/AWG distanzierten sich von dem Schifahrer, sagten: »Lieber Silber als tot« und feierten das kräftige Lebenszeichen und den größten Turniererfolg in der Geschichte des CCCP.
Zum zweiten Mal nach 2016, als RAO/ERI im Doublette-Bewerb den dritten Platz holten, war der Trophäentisch am Hofe des ESV auch für den CCCP gedeckt.

Von Sportpreise Singer und der Fleischerei Plautz traditionell gedeckter Trophäentisch nach Kärntner Art.
Während der zu seinen noch immer wartenden Kindern eilende TOM den Pokal en passant mitnahm, um ihn als Beweisstück für seine abenteuerliche Geschichte zu präsentieren, fieberten RUB und AWG einem historischen Moment entgegen, als der großartige Gastgeber Dietmar Rebernik die Siegerehrung auf seine unvergleichliche Art eröffnete. Und nach dem tosenden Applaus für Szmodits/Szmodits/Fuchshofer, die das kleine Finale gewinnen konnten und somit den dritten Platz belegten, war es endlich so weit. Erstmals wurden RUB und AWG zu Würschtln und Speck auch Trophäen überreicht. Erstmals wurde der CCCP zum Vizemeister der Klagenfurt Open gekrönt.
Somit bescherte dem CCCP bereits Tag 1 die erfolgreichsten Open aller Zeiten. Und das mit nur drei Mann hoch.
Am nächsten Tag waren es dann nur noch zwei und die brennenden Fragen lauteten: Haben RUB/AWG die denkbar knappe Finalniederlage geistig so weit verarbeitet, um ihre starke Serie als Einser-Doublette des CCCP prolongieren zu können? Reicht ihre körperliche Kraft nach acht Spielen am Vortag aus, um zumindest zum fünften Mal in Folge im Boulodrome des ESV ins Viertelfinale der Open einzuziehen? Die überzeugenden Antworten lieferte das Endergebnis. Schwarz auf weiß.

Dann schau’ma halt einmal nach…
5:0, mit einem Punkteverhältnis von 48:22. Das beste Vorrundenergebnis des CCCP aller Zeiten. Auch der zweite Tag wartete also mit einer clubinternen Bestleistung auf. In der ersten Runde Mraz/Wenzel nüchtern erwischt, dann Feffernitz I und Feffernitz II trocken geschlagen – und somit im Kärntner Revierderby auf 3:1 für den CCCP gestellt – in der vierten Runde – was RUB und AWG als bekennende Vienna-Sympathisanten besonders freut – den Wiener Sportclub geputzt und in einem vorgezogenen Finale das bärenstarke Alpe-Adria-Duo Margaretha Zelsacher/Yovanni Bosso bezwungen, mehr ging beim besten Willen nicht.
Die mangelnde Spielpraxis machte sich bemerkbar. RUB und AWG waren nach 13 Spielen in zwei Tagen am Ende ihrer geistigen und körperlichen Kräfte angelangt. Man muss weit in die Sportgeschichte zurückblicken, um einen Genossen zu finden, der sich so fühlte wie CCCP I an diesem Nachmittag des 08.08. 2021 im Boulodrome des ESV.
Dann, als die Thermoskanne nur mehr einen Schluck krampflösenden Tee bereithielt und Durchhalteparolen so glaubwürdig wie das Geschwätz eines Bitcoin-Händlers klangen, zog mit einem Male ein Wetterle auf.
Öffnete der Himmel seine Schleusen, um den Helden des CCCP beizustehen? Tatsächlich wurde bereits laut über eine Absage der Finalrunden nachgedacht, gleichbedeutend mit dem Titel im Sonderangebot für die Vorrundensieger. Wie am Tag zuvor, nur mit drei Spielen weniger, griff der CCCP also erneut nach Gold.
Schiedsrichter Sussitz traf die korrekte Entscheidung, indem er sie den Teams der Finalrunde überließ. RUB und AWG wurden zuerst gefragt. »Wollt ihr weiterspielen?« Die ehrliche Antwort lautete: »Nein.« Nein, sie wollten nicht mehr weiterspielen. Sie wollten sich Pokal und Titel billig einnähen, nach Hause gehen und umfallen. Auch die Zweiten und Dritten der Vorrunde wollten nicht mehr. Doch Pro Petanque Wien sowie die zwei Teams des Wiener Sportclubs hätten auch bei strömenden Regen gespielt und Feffernitz I gar im Hagel. Vor den Achtplatzierten stand es also 4:3 für die Finalrunden. Da sagte Günther Reicher: »Lass ma’s gut sein.« Doch seine Doublette-Partnerin Lissi Simtschitsch bestand aufs Weiterspielen und auf das letzte Wort.
Der Himmel klarte wie zum Hohn auf, das Viertelfinale wurde angepfiffen. RUB/AWG wankten auf die Bahn und trafen auf die Achtplatzierten. Auch hier hatte Frau Simtschitsch das letzte Wort. Selbst in alter Frische hätte sich CCCP I an einer Lege-Lissi in Überform, die auch ihren Partner zu Glanzleistungen inspirierte, die Zähne ausgebissen. Das erfolgreichste Turnier der Vereinsgeschichte war für den CCCP vorbei. Kurz machte sich eine innere Leere breit, die aber schon bald mit Erinnerungen und Träumen für 2022 gefüllt wurde.
Der Wiener Sportclub unterstrich eindrucksvoll, nicht nur für sich, sondern auch in sportlicher Hinsicht die absolut richtige Entscheidung für ein Weiterspielen getroffen zu haben und feierte im Sonnenschein den Meister- und Vizemeistertitel im Doublette der Open. Und auch Lissis letztes Wort wurde ihr und Günther Reicher mit dem dritten Platz versüßt.
Der CCCP bedankt sich bei den Organisatoren und allen Beteiligten für das fantastische Turnier!

16.06.
ENGE KISTEN
Die Matches bleiben weiter hart und eng und der Paräsident hat einen Lauf.
Während es für ERI und seinem in geheimen Momenten bestimmt vorhandenen Double-Wunsch inzwischen nicht mehr ganz so rosarot aussieht, bringt sich der Präsident - zuletzt so weit weg von den Medaillenrängen wie Domenica von den Jugferninseln - in eine gute Position. Mit MAR wurde RUB ins Doublette gewählt. Die Gegner: ERI/RAO/RIZ.
Kaum etwas gelang und so war das 7:13 aus Sicht des Doubles logische Konsequenz. Man tauschte die Position und RIZ tauchte als TIR nach guter Leistung schließlich ab. Es sollte sich an diesem Abend nicht mehr ändern. Es waren Schüsse eines Tschetschengenerals auf Vodka im Mallorca-Kübel. Die Revanche gelang, 13:7 für RUB/MAR.
Im entscheidenden dritten Satz wurde die Kiste eine noch engere. Es wog hin und her wie die Wellen im Canale Grande in Venedig am Aschermittwoch. Weil MAR wunderbar legte und RUB nicht selten Eisen traf, hatte das Doublette das bessere Ende.
Endstand: MAR/RUB vs. ERI/RAO/RIZ 7:13;13:7;13:10
In Abwesenheit des Arnautovic KLO holte RAO sich den Titel im Finale gegen ERI, während RUB sich gegen RIZ und MAR den Sabitzer sichern konnte.

08.6.
SIEG MIT GROSSEM KADER
Gute Stimmung im Team als Basis für unerwartete Erfolge.
Viel wurde diskutiert über die Wechselspieler in diesen Tagen und beinahe ließ sich der Präsident becircen. Das Sozial- und Kleinkunstprojekt CCCP hatte sich aber noch einmal durchgesetzt.
Was zur Folge hatte, dass die Kritiker ERI und MAR an diesem Abend im Triplette gesetzt waren. KLO gesellte sich dazu, den Gegnern schwante Böses. Doch CAL/OLI/RIZ/RUB waren von Beginn an in guter Stimmung und gewannen Satz eins. Nummer 2 ging an das Triplette, es musste demnach ein Dritter entscheiden. Aussichtslos - so schien es - waren die Freunde des großen Kaders hinten (2:9), doch es sollte in einer an Spannung unvergleichlichen letzten Aufnahme beim Stand von 12:12 entschieden werden. Der Teamgeist, wie nur unter Otto Baric in diesem Ausmaß möglich, setzte sich schlussendlich durch. Weg vom aufnahmenbasierten Wechseln hin zu situationsabhängigen - oft war zu hören: "Bleib noch, ich lass noch eine aus"...
CAL/OLI/RIZ/RUB ziehen den hochfavorisierten KLO/MAR/ERI den Zahn der (vorletzten) Weisheit und holen sich das Match.
Sud-Präsident RON besuchte seine Ausbildungsstätte, aus der eine weltbekannte Karriere entspringen sollte, das half ihm aber auch nichts. Kein Punkt für ihn, dafür abermals zwei für KLO, der zum zweiten Mal zum Arnautovic des Tages gewählt wurde. Im kleinen Finale setzte sich RIZ durch und wurde unter großem Applaus zum Sabitzer gewählt.

02.6.
EIN FULMINANTES WIEDERSEHEN
Nach mehr als acht Monaten Zwangspause gab es das heiß ersehnte Wiedersehen.
Das Boulodrome d'Argentine erstrahlte in frühlingshaftem Glanz. Es gab herzliche Umarmungen der in reicher Zahl gekommenen Geimpften und Getesteten, Genesene waren keine darunter, der CCCP blieb vom Virus verschont.
Den Beginn machte die freudige Nachricht des Franzosen: Nachwuchs für den Spätberufenen ist unterwegs, wir gratulieren! RIZ und AWG fehlten, der Rest war da, OLI nur auf zwei Bier, der Arm schmerzte vom Pfizer-Jaukerl. Der neue, noch nie dagewesene CCCP-Panini Marko Arnautovic Cup erlebte seine Premiere. RUB/SIN/KLO gegen CAL/MAR/RAO/ERI lautete das Duell, das selten auf hohem Niveau, aber immerhin sehr deutlich endete. RUB hatte abwechselnd MAR und den Kalifen im Griff, SIN den RAO und KLO und ERI waren qualitativ nicht so weit auseinander, das half aber auch nicht. RUB/SIN/KLO betonierten den Gegner mit 26:10 (13:5;13:5) und holten damit die ersten zwei Punkte für die Tabelle. Dem Gegner erwuchs dank null Satzgewinnen kein Pünktlein, sei es auch noch so klein.
Im Zielbewerb um den Arnautovic des Tages (Legen und Schießen auf 7,8, und 9 Meter) erspielten sich KLO, ERI und MAR das Finale. Bevor KLO zum ersten Arnautovic beglückwünscht wurde, setzte sich RAO im kleinen Finale gegen RUB, SIN und CAL durch, holte als Sabitzer des Abends einen Punkt.
Ein kurioser FDFC, der an diesem Abend als FDKC (Für die Katz Cup) ausgetragen wurde... das Ergebnis war unwichtig. Es findet sich in keiner Wertung wieder.

22.9.
DIE ZWEITE CHANCE
RAO & KLO ziehen die Lehren aus dem letzten Spieltag und gewinnen eine Partie mit Spannung bis zuletzt.
Es war die zweite Chance für KLO und seinen Minister. Nach der deutlichen Niederlage gegen CAL und ERI letzte Woche machte man die gleichen Fehler nicht nochmal und startete mit RAO als Leger und KLO auf der TIR-Position. Und nein, das lief nicht gut an. Bei einer 10:0-Führung für RUB und RIZ kam dann die Prinzessin auf Besuch, die sich trotz wiederholter Aufforderungen der Königin zur Mäßigung nicht davon abhalten ließ, das Boulodrome zu beehren. Dann wurde es knapp. RIZ rettet beim Stand von 11:10 den Satz dann doch noch über die Ziellinie (13:10).
In Satz 2 kam RAO viel besser in die Partie und KLO trommelte, dass die Galeerensklaven des Gegners schon bald außer Puste gerieten. Ein 13:10 für RAO/KLO war die Folge.
Null zu null und alles begann von vorne. An sich kein Grund zu verzweifeln, doch RUB/RIZ tauschten die Plätze und kamen so noch ein wenig mehr aus dem Gleichgewicht, als das bereits davor geschehen war. Und weil jedes Spiel seinen Sieger benötigt, waren das an diesem Abend KLO und RAO. Auch wenn es fast immer eng war, wenn die Präsidentenpartie kämpfte (und scheiterte), so setzte sich am Ende das spielstärkere Team durch.
Endstand: 30:22,5 (10:13;13:10;13:9) für RAO/KLO.
RAO wurde zum POI und KLO zum TIR des Abends gewählt (hätte die Partie RUB/RIZ als Sieger gehabt, es wäre andersrum gewesen).
In einem abschließenden FDFC besiegen RUB/RAO den Gegner mit 15:10
PRAWDA-Zeugnis:
RAO (4), KLO (4), RUB (4), RIZ (4)
Notenschlüssel:
7 (QUI's Double-Partner)
6 (Nationale Klasse)
5 (Mächtig)
4 (Stark)
3 (Durchschnitt)
2 (Schwach)
1 (Jenseits)

15.09.
MIT EINEM FREUND AN DER SEITE IST JEDER WEG NUR HALB SO WEIT
Mit einem starken ERI an seiner Seite bläst der Kalif zur größten Aufholjagd aller Zeiten.
Er hätte es längst mit der Angst zu tun bekommen, wäre der Kalif an diesem Sommerabend nicht sein Partner gewesen. Jener CAL, der den zweiten Sieg in diesem Jahr feiern konnte und das hintereinander noch dazu. Weil es das Los aber genauso wollte, bekam ERI jenen Herrn als kongenialen Partner, der als amtierender Meister jedes Dekka seines Kampfgewichts in die Schlacht legte. Die beiden in Boule Österreich hinlänglich bekannten RAO und KLO wussten dagegen zumindest an diesem Spieltag nur selten eine Antwort und deshalb kam es so, wie es gekommen war.
In einem recht ausgeglichenen ersten Satz war es lange eine knappe Sache, KLO dominierte als Leger seinen Kontrahenten CAL, der nicht so recht ins Spiel finden wollte. RAO blieb blass und so entschieden sehr oft die Boules des Tabellenführenden ERI die Angelegenheit (13:9).
KLO/RAO wollten noch nicht die Positionen tauschen, da konnte der rekonvaleszente RUB das noch so lautstark fordern. Erst beim Stand von 1:8 reagierte das Ministerium und auf einmal blies der Wind im lauen Boulodrome. RAO legte nach einer sehr unterdurchschnittlichen Schussleistung wie von der Muse geküsst und KLO ließ es scheppern. Und dann stand es auf einmal 8:9. Es sollte sich aber nicht ausgehen, das Comeback. CAL und ein famoser ERI bringen die Partie ins Trockene. Endstand: 30:16 (13:7;13:9).
ERI wurde nach einer starken Leistung sowohl zum POI als auch zum TIR des Abends gewählt und führt in der Tabelle mit einem unglaublichen Schnitt von 28,9 (!) Punkten.
In einem abschließenden FDFC besiegen RAO/ERI den Gegner CAL/RUB/KLO mit 15:11.
PRAWDA-Zeugnis:
CAL (4), ERI (5), KLO (4), RAO (3)
Notenschlüssel:
7 (QUI's Double-Partner)
6 (Nationale Klasse)
5 (Mächtig)
4 (Stark)
3 (Durchschnitt)
2 (Schwach)
1 (Jenseits)

Klagenfurt, 8.-9.8.2020
ALPE ADRIA OPEN 2020 - VON DIVERSITÄT UND INTERKULTURELLEN DIFFERENZEN, VON KLEINKUNST UND SPITZENSPORT
Endlich wieder in den Latifundien des Eisenbahner Sportvereins, endlich wieder Kiesstrand ohne Meer, sengende Hitze, vorbeirauschende Züge, schwitzende Leiber und glühende Kugeln. Endlich wieder Alpe Adria Open.
Bild & Text: E.T. Kordesch
Die einen sagen, Corona gibt es nicht, die anderen, Corona ist himmelblau und riecht nach Vanille, der CCCP vertraut aus naheliegenden Gründen dem Rotfunk. Die Veranstalter forderten von den Teilnehmer*innen jedenfalls den Mindestabstand ein und trennten die einzelnen Bahnen mit gespannten Elefantenhaaren voneinander ab. Einzig der Mangel an schattigen Plätzen ließ Boulistas Seuchenwarnungen in den schwachen Wind schlagen, und unter manch Sonnenschirm herrschte ein Gedränge wie am Sankt Veiter Wiesenmarkt 2019.
Look and Feel des Boulesports haben sich seit dem Ausbruch der Pandemie nicht groß verändert, anders der CCCP, wie es bereits ein Blick auf die Teilnehmerlisten der diesjährigen Open verrät. Sowohl NORD als auch SUD konnten im Triplette- und Doublette-Bewerb jeweils nur ein Team nennen. Im Vergleich zu den goldenen Jahren, als „die Russen“ kamen und mit bis zu sechs Teams die Hälfte der Bahnen besetzten, sah das nach einem Abzug aus. Tatsächlich scheint der Club aber einen Exodus zu erleben, denn von neun Russenkindern, die in Klagenfurt/Celovec aufliefen, taten dies nur vier unter dem Banner des CCCP. SIN, RAO, KLO spielten für diverse Teams, RIP und JÜR traten unter Protest gegen die Einkaufspolitik ihres Präsidenten RON als SUDeranten an. Während NORD weiterhin auf Eigenbau setzte, formte RON zwei Teams, in denen nur er Platz neben hochkarätigen Legionären fand. Das Triplette RON/Hansi Mraz/Martin Wenzl sorgte bereits im Vorfeld des Turniers für Aufsehen und bald sprach Boule-Österreich von einem Team, das sich nur selbst schlagen kann.
Das tat es dann auch im Viertelfinale der Open und verlor nach einer 10:2 Führung gegen Karlheinz Aichholzer/Marcus Jann/Michael Kalina, als die Hitze in den Köpfen der Söldner die Außentemperaturen überstieg und RON als Mediator überforderten. TOM/AWG/RUB spielten nach gutem Start ein durchwachsenes Turnier, einzig TOM konnte dabei eine konstant gute Leistung abrufen. Im Derby aber blitze Klasse auf, als die Bee Gees des CCCP den Popen RON und seine Schweizer(haus)garde nach einem 0:7 Rückstand noch in die Overtime zwangen. Ein goldener Schuss des Wenzel bescherte SUD einen glücklichen aber letztendlich verdienten Sieg und beförderte NORD mit einem Bein ins Aus. Das zweite zogen TOM/AWG/RUB im folgenden Vetternduell nach, wo sie zum 80er Beat der Slowen*innen, die Sonny Crockett so alt aussahen lassen wie Don Johnson heute ist, weder Töne noch Kugeln trafen und sang- und klanglos untergingen. Den Turniersieg holte sich die Wiener Trilogie mit Udo Bohnenberger/Lukas Wolff und einem gewissen Alexander Paier, von dem wir später noch mehr erfahren werden.

Bildtext:
Miami Kugelj Podljubelj: die Styler aus Slowenien reisten mit Melonenschirm und Charme an.

Bildtext:
Red Boule Spinaz: Captain Siegfried Mateschitz öffnete sich der Sonnenenergie und überzeugte als Pointeur der Steirer.

Ausgerechnet der CCCP entwickelt sich zu einer Zweiklassengesellschaft mit extremen SUD-NORD Gefälle. Während Broadway RONs schrilles Ensemble die Blicke auf sich zog und zumindest in der Vorrunde glänzte, wurden die grauen Mäuse von NORD zu Zaungästen degradiert.
Im Doublette-Bewerb der Open herrschen andere Gesetze und eines lautet, dass der CCCP I mit RUB/AWG auf einer Metaebene spielt und das Viertelfinale erreicht (sofern alles mit rechten Dingen zugeht). Ein satter Sieg gegen die SUDeranten und ein süßer gegen die charmanten Eisenbahner-Ladies brachten ein Score-Verhältnis von 26:1, die zwischenzeitige Tabellenführung und mit Susanne Grumeth/Thomas Jeromel die Vorjahressieger in Runde 3, die sich in einer hochklassigen Partie mit 11:10 in der Overtime durchsetzen konnten.
Somit kam es für den CCCP I zu einer vorentscheidenden Begegnung, die als Schlagerspiel der vierten Runde auf Bahn 1, dem Centrecourt des ESV, ausgetragen wurde. Es warteten – wieder einmal – Michael Kalina und Martin Stermitz und sie warteten vergeblich auf ihren ersten Sieg gegen ihre Angstgegner.
RUB/AWG waren auch an diesem Tag eine halbe Nummer zu groß und zogen trotz anschließender Niederlage gegen das Künstlerkollektiv Bohnenberger/Berghammer in das Viertelfinale ein, wo sie auf die in der Vorrunde ungeschlagenen Legenden des Boulesports, Fritz Vida/Joe Kirchbaumer trafen.
Martin Stermitz, lauter Beobachter der Begegnung, fasste den Viertelfinalauftritt von RUB/AWG kurz und noch nüchtern zusammen: zu brav, zu eingefedert, zu selbstzufrieden mit dem Viertelfinaleinzug, zu wenig Kampf, zu wenig Biss, zu viel Eisen auf Bahn, zu wenig Eisen auf Eisen, schwach. Strenger ging Stermitz nur mit dem eigenen Team ins Gericht. Die Konsequenz: Stermitz/Kalina haben zum letzten Mal gegen RUB/AWG bei den Open verloren, weil Stermitz/Kalina nie mehr als Team bei den Open antreten werden.
RON, der sich für den Doublette-Bewerb mit Jochen Traar eine der größten österreichischen Nachwuchshoffnungen einkaufte, schied ebenso wie die SUD-Rebellen RIP/JÜR in der Vorrunde aus, setzte sich aber im Finale noch einmal in Szene. Eine unsympathische Aktion, die kurioserweise mit einem Sonnenschirm zu tun hatte, versetzte RON derart in Rage, dass er die Bahn stürmte.
Joe Kirchbaumer, der schon in unzähligen Boulodromes von Korsika bis Ilmitz die Kugeln laufen und den Schmäh rennen ließ – ja, auch im Bouldrome d’Aregentine – sagte noch in einem Flash Interview vor dem Finale, dass ihm Spaß das Wichtigste in einem Turnier sei. Wer gegen ihn unbedingt gewinnen will, muss ihm also den Spaß nehmen. Aber wer würde etwas derartig Verwerfliches tun? Die Bad Boys von Boule iT 2 taten es. So lustig und saftig wie eine mit Handke belegte Zwiebackscheibe zogen sie den Nerv des Vizeeuropameisters der Altersgruppe +55 und provozierten ihn mit einer unsäglichen Diskussion über ein Schwein, das von einem Sonnenschirm zurück in die Bahn sprang, beinahe zur Aufgabe und RON zum bereits erwähnten Sturmlauf. Boule iT 2 gewann das Turnier, der CCCP erspart sich eine Gratulation.
Alles in allem haben die Alpe Adria Open aber trotz des unwürdigen Finales eine Menge Spaß gemacht, auch wenn der CCCP schon deutlich lustiger und wesentlich erfolgreicher war. 2017, als die Karawanken wankten und der Club mit einem dritten, einem vierten und zwei fünften Plätzen die Open rockte, erscheint im fahlen Lichte der Gegenwart als Zenit einer untergehenden Hochkultur. In seinem Spagat zwischen Kleinkunst und Spitzensport hat sich der CCCP auf seine eigenen Hoden gesetzt und kann nun weder künstlerisch noch sportlich an seine vergangenen Erfolge anknüpfen. Während man RONs Dream Team noch als soziale Skulptur betrachten kann (die in sich zusammenbrach), und bei den SUDeranten der Aktionismus spürbar ist, hat sich NORD in diverse Teams aufgelöst. CCCP I haltet noch die Fahnen hoch, der Bart der Heldengeschichten ist aber mittlerweile mindestens so grau wie jener AWGs und RUBs Koteletten. Top 8 Platzierungen bei den Open lassen sich schon seit Jahren nicht mehr als Sensation verkaufen, den epischen Stoff liefern längst andere.
Wie Alexander Paier, dem nach dem Viertelfinalsieg der Partner abhandenkam. Da die strengen Regeln keine Nachnominierung erlaubten, trat er allein mit drei Kugeln gegen die sechs von Fritz Vida und Joe Kirchbaumer an und erzielte dabei mit drei Punkten nur einen weniger als RUB/AWG gegen die Legenden auf die Tafel brachten. Im Spiel um Platz drei schaffte Alex Paier gar 5 Punkte, und jeder davon wurde von den Zuschauer*innen mit frenetischem Beifall gefeiert. Eine Kugel von Alex Paier zählte wie 100 Spartaner, die Eingeborenen nannten ihn Pferd, RON schlug ihm zum Ritter der traurigen Gestalt und eine linke Riefenstahl hätte mit ihm „Triumph des Willens 2“ gedreht. Oder „Triumph des Willis“, angelehnt an die Drohne, die von seinem T-Shirt prangte.
Für RON con Hansi e Wenzel reichte es im Jersey von Totti senza Blasi, wie für RUB und AWG in den Tricots Gris, nur zu einem fünften Rang. Die nicht verderblichen Preise, die von den Gründervätern dabei erspielt wurden, hielten als schräge Pointe der Open Einzug in den Trophäenraum des Clubs.
In der Literaturstadt Klagenfurt/Celovec kann man schon einmal ein Buch gewinnen, aber keines hätte den CCCP einen schrägeren Moment bescheren können als der Bestseller „VON SCHOPF BIS FUSS - Die neue Schweinefleischküche“. Und das mal drei in Grammelschmalz. Es lebe die Kleinkunst, dann rollen die Kugeln von selbst.
Der CCCP bedankt sich bei den Veranstaltern und all seinen Gegner*innen für das gelungene Turnier.

Bildtext: Die Revolution der SUDeranten veriief vorerst im Kies und RUB/AWG scheiterten erneut im Viertelfinale, das von E.T. Kordesch nicht länger besungen wird.

Bildtext: Die Gründerväter des CCCP suchen weniger die Form als die Fassung, sind aber von Schopf bis Fuß auf Liebe eingestellt und versprechen schon jetzt eine Überraschung für die Alpe Adria Open 2021, die eventuell mit einem französischen Superstar und Ehrenmitglied des CCCP zu tun haben könnte.

Bildtext: Replika Jersey von Alex Paier, MVP der Alpe Adria Open 2020. Demnächst im CCCP-Store erhältlich.
PRAWDA-Zeugnis:
Triplette: TOM (4), AWG (3), RUB (3)
Doublette: AWG (6), RUB (4)
Notenschlüssel:
7 (QUI's Double-Partner)
6 (Nationale Klasse)
5 (Mächtig)
4 (Stark)
3 (Durchschnitt)
2 (Schwach)
1 (Jenseits)

20.07.
EINE PREMIERE VOR DER SOMMERPAUSE
Während ERI als Frühjahrsmeister feststeht, feiert ein CCCP-Schwergewicht den ersten Saisonsieg.
Der Kalif hat Manieren, wenn er sie haben möchte und deshalb fiel die Umarmung mit RIZ sehr innig aus nach einem langen, spannenden und nur selten hochklassigen letzten Match vor der Sommerpause. Er war dem Bosniak zu Dank verpflichtet. Gemeinsam mit KLO hätte RIZ wiederum den CAL gerne auf die Schultern genommen, aber soweit reichten die Kräfte dann doch nicht.
OLI wurde mit RUB ins Doublette gelost und sie hatten mehrmals an diesem schwülen Sommerabend alles in der Hand, um das größte Comeback aller Zeiten (die Aufholjagd des Kalifen zur Titelverteidigung) auf den Herbst zu verschieben. 6:0 und 9:0 war man in zwei Sätzen (die man dann beide verlor) bereits voran, brachte die 13 aber nicht auf den Boden. Der Gegner war mehrfach am verzweifeln, die Positionen wurden gewechselt wie die Gitarren bei einem Deep Purple Konzert, aber irgendwie gelang es immer wieder aufzustehen (bis auf ein chancenloses 4:13 in Satz 2) und als Sieger über die Ziellinie zu gehen.
RUB gelang als TIR zu selten entscheidendes, KLO teilte das Schicksal, war aber im Finale da, wo es darauf ankam. OLI war stark, dann wieder nicht, es fehlte die Beständigkeit. Auf der anderen Seite agierte CAL weiter massiv unter seinen Möglichkeiten, aber mit einem RIZ als Partner, der als einziger den Abend lang durchgehend seine Leistung brachte, sollte es schlussendlich für den ersten Sieg des Jahres reichen.
Das Ergebnis: 30:23 (13:9; 4:13; 13:11).
ERI holt sich den Frühjahresmeister und KLO ist wieder in der Wertung und das als erster Verfolger auf Rang 2.
KLO wurde knapp vor RUB zum TIR und RIZ ohne Gegenstimme zum POI des Abends gewählt.
In einem abschließenden FDFC besiegen CAL/KLO RIZ/RUB mit 15:13.
PRAWDA-Zeugnis:
RIZ (4), CAL (3), KLO (3), RUB (3), OLI (3)
Notenschlüssel:
7 (QUI's Double-Partner)
6 (Nationale Klasse)
5 (Mächtig)
4 (Stark)
3 (Durchschnitt)
2 (Schwach)
1 (Jenseits)

16.07.
DREI GLATZEN FÜR EIN HALLELUJA
Die Rückkehr eines Glatzenbären gestaltete sich als Festakt feinster Güte.
Unglaubliche acht Monate sah man den KLO bei keinem Ligaspiel des CCCP. Er hatte wohl anderes zu tun. Gerüchten zufolge handelt es sich um einen Tanzkurs mit HEL (Lindy Hop mit Wettkampfambitionen), aber egal.
Angekündigte Tropfen fallen oft nicht und so wurde gespielt im Boulodrome d' Argentine. KLO/RUB gegen MAR/RIZ lautete das Duell und irgendwie ist diese Woche alles schnell erzählt: Nach kurzen Startschwierigkeiten kam RUB wie in den vergangenen Spielen fein ins Schießen. KLO legte mit unmenschlicher Präzession. Dem Gegner gelang weder das eine, noch gelang ihm das andere, 8 Punkte kamen aber doch zustande (13:8).
In Satz 2 ging es in derselben Tonart weiter, molto adagio spielte man das Match herunter (13:4). Der Abend war lau, die Tropferl egal (sie fielen also doch, aber nur unwesentlich), was sich später auch in einer Aneinanderreihung von trickreichen FDFCs zeigen sollte (die irrsten Varianten aus dem MARschen Hirne), die den Minister allesamt an den Rand der Verzweiflung gebracht hätten, so viel ist sicher.
KLO/RUB holen sich also das Spiel mit 30:12 (13:8;13:4) und selbstverständlich auch den POI und TIR.
FDFC: MAR/RUB: RIZ/KLO 15:7; MAR/KLO:RUB/RIZ 15:8; 15:9
PRAWDA-Zeugnis:
KLO (5), RUB (5), MAR (3), RIZ (3)
Notenschlüssel:
7 (QUI's Double-Partner)
6 (Nationale Klasse)
5 (Mächtig)
4 (Stark)
3 (Durchschnitt)
2 (Schwach)
1 (Jenseits)

08.07.
KEEP SWINGING!
Das Boulodrome erstrahlte in hellem Glanz und ein Doublette
mit diesem um die Wette.
Es kam, wie es kommen musste: Der beste CCCP-Leger aller Zeiten (man subtrahiere die vergangenen Monate) wurde mit dem Donnergott ins Team gelost und so waren die Zutaten angerichtet für ein Festmahl erlesenster Qualität. Die Gegner von CAL und RAO: Ein mitunter mächtig agierender MAR und ein RUB, der wieder Fahrt aufnimmt nach der Flaute, dem Lüfterl der letzten Zeit.
CAL und MAR brauchten etwas Zeit, um die Kugeln dorthin zu platzieren, wo man sie haben wollte, während sich RAO und RUB ein bemerkenswertes Duell an der TIR-Position lieferten, lange hielt man bei 75 Prozent Trefferquote. Das Spiel war eng und die Punkte machten der Kalif und sein Minister. Bis zum 10:5. Danach gelang keiner mehr und MAR und RUB holen sich Satz 1 mit 13:10.
Weder RUB noch RAO konnten die Qualität halten, es ging bergab, während CAL und MAR immer mehr gelang. Ein Schelm, wer da an Hopfenperlen denkt. MAR/RUB kassieren einmal 4 und einmal die 5 und damit war Satz 2 auch schon so gut wie vorbei (8:13).
Das Spiel begann von vorne, doch spannend sollte es nicht mehr werden. RUB ballerte und MAR war ein Präsident der Präzession. Ein völlig entkräfteter RAO und ein alleingelassener Kalif im Panzerfaustgewitter waren da chancenlos wie Andi Ogris bei der Wahl zum Mister Universum. Der Satz endet mit einem 3:13 und MAR und RUB holen sich demnach das Spiel mit 30:19,5 (13:10;8:13;13:3).
RUB holte sich den TIR, während MAR und CAL sich den POI des Abends teilten.
Auch in einem abschließenden FDFC gelingt die Revanche nicht (6:15).
PRAWDA-Zeugnis:
MAR (4), RUB (5), RAO (4), CAL (4)
Notenschlüssel:
7 (QUI's Double-Partner)
6 (Nationale Klasse)
5 (Mächtig)
4 (Stark)
3 (Durchschnitt)
2 (Schwach)
1 (Jenseits)

23.06.
GEBORGTE ZEIT
Die Tage des Boulodrome d‘ Argentine sind gezählt. Was die Freude über ein Wiedersehen aber nur geringfügig schmälerte.
Die Türen waren geöffnet und sie waren gekommen, um den Abend zu feiern, wie es sich für reife Herren gehört. ERI/MAR/RAO gegen OLI/RUB/RIZ lautete das Duell. Ein Brocken für den Bosniaken und seine Combo, das war schnell Gewissheit. Es hätte die Null stehen können nach einem geschwinden Satz, in dem der Tabellenführende ERI und sein Triplette leichtes Spiel hatte mit einem Gegner, der kaum einen Fuß auf den Boden brachte bis auf den Präsidenten, der aber alleine war wie Heinzi Lindner im Grashoppers Stadion in Virenzeiten. Ein 13:4 war die logische Konsequenz.
RUB wechselte mit einem erbärmlich tireurenden RIZ und OLI wich auf die Millieu Position, was aber erst nach einem 1:10-Rückstand Wirkung zeigen sollte. Man kämpfte sich zurück, während bei RAO und ERI nach einer bis dorthin brillianten Leistung erste Ermüdungserscheinungen zu bemerken waren. Bei 10:11 hatte RUB den Satzball in der Hand, doch er krönte sie nicht, die sonst solide Leistung.
ERI/MAR/RAO brachten den Satz mit 13:11 nach Hause und demnach das Spiel mit 30:15 (13:4;13:11). ERI und RAO wurden ohne Gegenstimme zum POI und TIR des Abends gewählt.
In einem abschließenden FDFC deklassieren OLI/RUB/ERI den Gegner RIZ/MAR/RAO mit 15:4.
PRAWDA-Zeugnis:
ERI (5), MAR (2), RAO (5), RIZ (2), OLI (2), RUB (4)
Notenschlüssel:
7 (QUI's Double-Partner)
6 (Nationale Klasse)
5 (Mächtig)
4 (Stark)
3 (Durchschnitt)
2 (Schwach)
1 (Jenseits)

19.05.
DER BESUCH DES PRÄSIDENTEN
Der Himmel schickte den starken Mann des Südens.
Ein falsches Triplette fand den Weg zum Boulodrome des 25 Hours Hotel im Schatten des Justizministeriums. Nicht weit von jener Stelle im grauen Haus, an der die Guillotine rasselte vor nicht allzu langer Zeit, um Kopf vom Leib zu trennen von den Schuldigen und den Unschuldigen dieser Welt. Schön, dass der Präsident des Südens gekommen war, es gab ein Triplette, ein echtes, eingeflogen mit der Cesna von Gaston Glock, kajalverschmiert der Männerhals, die Spuren Heidi Hortens und er, der RON, voller Eifer, ein Teil dieses Spiels an diesem lauen Sommerabend, merci.
RAO, AWG und RON bildeten ein Team, die Gegner ERI/MAR/RUB. Schnell stand es 4:1 und es brauten sich die Wolken dunkel zusammen am Firmament und RUB hörte schon die Englein singen angesichts einer sich anbahnenden Breze, die dann aber keine werden sollte. AWG tat sich schwer mit einem bretterharten, betonierten Terrain, ERI machte das zunehmend besser. MAR spielte einen gut aufgelegten Milieu und RUB, der fand schneller als RON in den Schuss und so entschieden gerade aufgezählte Vorteile und eine 5-Punkte-Aufnahme zugunsten ERI/MAR/RUB, die dem Gegner nach dem 1:4 keinen Punkt mehr genehmigten (13:4).
Bei RON's Schüssen fehlten weiterhin die Zentimeter, gar mancher sprach doch das eine oder andere mal von mehr, AWG blieb blass und RAO, der versuchte eh und drehte auch und würgte, gegen sehr starke Gegner war das aber zu wenig. Trotz weit besserer Leistung verlieren AWG/RAO/RON auch Satz 2 gegen einen sehr treffsicheren Präsidenten und seine Herrn, die als geeintes Team auftraten und streckenweise alle drei mit Klasse agierten mit 9:13 und demnach das Spiel mit 13:30 (4:13;9:13).
RUB wurde einstimmig und unter frenetischem Jubel der anwesenden Burgerbudengäste zum TIR des Abends gewählt (die nicht anwesenden konnten nicht jubeln), während sich ERI und MAR verdientermaßen den POI teilten.
In einem abschließenden FDFC besiegen MAR/RAO/RON ERI/AWG/RUB mit 15:9.
PRAWDA-Zeugnis:
ERI (4), MAR (4), RUB (5), AWG (3), RON (3), RAO (4)
Notenschlüssel:
7 (QUI's Double-Partner)
6 (Nationale Klasse)
5 (Mächtig)
4 (Stark)
3 (Durchschnitt)
2 (Schwach)
1 (Jenseits)

13.05. Summerstage
EIN PERFEKTER TAUSCH
Sich nach einem mit Müh und Not verhinderten Schneider noch das Spiel zu holen, ist eine höchst ehrenwerte Sache.
Regentropfen benetzten die Äuglein der Anwesenden an diesem wolkenschweren, kühlen Mai-Abend auf der Summerstage. Doch Petrus sollte gnädig sein und es blieb fortan trocken. Das freute die Herren
und so stand einem schönen Spiel nichts mehr im Weg. Einspruch. Im Weg da war nicht nichts, sondern recht viel. Schwer arbeitende Doozers hatten aus der noch vor einer Woche recht gepflegten Bahn
eine Hölle geschaffen mit Steinbrocken, mit Bergen und Senken, gar mancher sollte daran verzweifeln.
RIZ kam mit Gerd, der einst Mitbegründer des FDFC gewesen sein soll und bekam den CCCP-Führenden Mister 30 Schnitt ERI ins Team gelost. Die Gegner: OLI/RUB/RAO. Gerd und ERI hatten den Acker am besten studiert, während RUB und OLI erbärmlich daran scheiterten. Ein resignierender RAO war RIZ unterlegen und ein 13:1 für ERI und sein Team verdient.
In Satz 2 glichen sich - qualitativ betrachtet - die Senken und Berge ein wenig aus und als RUB den Minister an die Leger-Position erflehte und sich selbst ans Schießen machte, da ging ein Ruck durch die Belegschaft. Und als RIZ mit einer ungeplanten Kugelentfernung aus +1 ein -5 machte, da war dann der Bann gebrochen. RAO/OLI/RUB holen sich Satz 2 mit 13:7 und es sollte in der Art weitergehen.
RAO/OLI/RUB gewinnen das Match mit 30:19,5 (1:13;13:7;13:6).
RAO wurde zum POI und RUB zum TIR des Abends gewählt.
PRAWDA-Zeugnis:
RAO (5), OLI (3), RUB (3), ERI (3), RIZ (3)
Notenschlüssel:
7 (QUI's Double-Partner)
6 (Nationale Klasse)
5 (Mächtig)
4 (Stark)
3 (Durchschnitt)
2 (Schwach)
1 (Jenseits)

6.5. Summerstage
GEMEINSAM AUS DER KRISE
Nach acht kontaktlosen Wochen wurden beim CCCP endlich wieder die Kugeln geschupft. Krisen wurden dabei aber nur zum Teil beendet.
Eines war gewiss: Das Triplette musste sich aufblasen wie der Germteig einer neapolitanischen Pizzeria, um auch nur den Hauch einer Chance zu haben. CAL hatte heuer keine einzige Partie gewonnen, mehr noch, nicht einmal einen einzigen Satz. AWG stand bei 50% und RUB, der verlor mehr als zwei Drittel seiner Spiele in dieser Saison. 18,1 zu 27,7 Punkte Schnitt lautete die schier ausweglose Situation für CAL/AWG/RUB gegen ERI/RAO. Doch man nahm die Aufgabe an.
Der erste Satz der auf der Summerstage ausgetragenen 10. Meisterschaftsrunde war einer auf Augenhöhe. CAL dominierte ERI und wäre RAO als TIR nicht mehr als bestens aufgelegt gewesen an diesem Abend, es wäre zum Zeitpunkt von 9:9 schon längst vorbei gewesen. Den Garaus machten sich CAL/AWG/RUB aber selber: Statt eines sicheren Punktes exekutierte AWG die wichtigste Kugel der Aufnahme. Es war die eigene. Vier Punkte und Satz 1 für ERI und RAO.
Von diesem Schock erholte man sich nicht mehr. Ein tapferer und auf hohem Niveau agierender CAL war da zu wenig, weil auch ERI nach einer langen Aufwärmphase gehörig ins Spiel fand. RAO zeigte keine Schwäche und so waren die zwei Punkte beim Stand von 0:9 noch so etwas wie ein Geschenk. Auch ein 13:0 wäre in Ordnung gewesen.
ERI und RAO holen das Match in zwei Sätzen mit 30:11 (13:9;13:2) und fügen dem Gegner eine empfindliche Niederlage zu, die einige Krisen verlängert. ERI übernimmt mit einem unglaublichen 30,0 Schnitt bei fünf gespielten Partien die Führung in der Tabelle.
RAO wurde konkurrenzlos und mit einer überragenden Leistung zum TIR des Abends gewählt, während CAL den POI mit einem sehr starken Auftritt holte.
In einem abschließenden FDFC besiegen RAO/ERI Gegner CAL/AWG/RUB abermals und mit 15:6.
PRAWDA-Zeugnis:
ERI (3), RAO (6), CAL (5), AWG (3), RUB (3)
Notenschlüssel:
7 (QUI's Double-Partner)
6 (Nationale Klasse)
5 (Mächtig)
4 (Stark)
3 (Durchschnitt)
2 (Schwach)
1 (Jenseits)

11.3.
BUSSI, BACI, AMORE VOM LAGO MAGGIORE
Entgegen jeglicher Sicherheitsempfehlungen stellt ein Italien-Rückkehrer die Abwehrkräfte des CCCP auf die Probe.
Jetzt heißt es warten für jene Herren, die dem Italien-Heimkehrer über Stunden an diesem lauen und frühlingshaften Abend im Boulodrome ausgesetzt waren. Aus Rücksichtnahme auf mögliche Lynchjustiz bleibt der Name des Unerschrockenen aber unerwähnt.
Der Bericht zum Saisonauftakt verläuft kurz und bündig. Keine Zeit, Hamsterkäufe gehören erledigt.
Angeführt von einem brillanten AWG holen ERI und RAO einen Zweisatzler trocken nachhause. Keine Chance für einen geschwächten CAL und einen RUB, der zwar stärker agierte als zuletzt, es sollte aber nicht reichen. AWG hatte CAL durchgehend im Griff, RUB schoss tapfer, war aber gegen einen gut aufgelegten RAO nicht stark genug. ERI machte, was zu machen war. Endstand: 30:13 (13:6;13:7).
AWG wurde zum POI und RAO zum TIR gewählt.
In einem abschließenden FDFC besiegten ERI/RAO CAL/RUB mit 15:12.
ERI hält bei einer Siegesquote von 100%, während CAL noch die 0 stehen hat.

PRAWDA-Zeugnis:
AWG (5), ERI (3), RAO (3), CAL (2), RUB (3)
Notenschlüssel:
7 (QUI's Double-Partner)
6 (Nationale Klasse)
5 (Mächtig)
4 (Stark)
3 (Durchschnitt)
2 (Schwach)
1 (Jenseits)

28.11.
DUO INFERNAL
Mit ERI und RIZ verfügt der CCCP in diesem Herbst über ein Duo von Weltformat.
Drei Siege in drei Partien als Doublette. Sie müssen raus aus der Kleinbürgerhölle der Wiener Vorstadt, den steilen Hängen der Wieden entfliehen. Los Angeles, Nizza, Bergkarabach, egal, Hauptsache hinaus in die Welt, wo man wartet auf Männer wie diese.
RUB und RAO, die Ärmsten der Armen mussten ran gegen die buntbefiederte Pracht. Und bevor der Schreiber dieser Zeilen sich vor Huldigungstiraden die Kniescheiben bricht, hier ein Spielbericht.
Im leichten Regen einer Wiener Novembernacht entwickelte sich in Satz 1 ein passables Duell. RUB und RIZ agierten als Leger auf einem Niveau mit Vorteilen für den Präsidenten, während RAO und ERI das gleiche taten und beide die Kugeln nicht wirklich zum Klingen brachten. Drei Kurze - und dabei sei angemerkt, dass es sich nicht um Schnake aus Bosnien handelte, sondern um eine rauchende Lichterkette, machten das Spielfeld eng wie... nein, da verzichten wir auf einen Vergleich... Es wurde also quer gespielt, kurze Aufnahmen von der Sandkiste, in der die Prinzessin für gewöhnlich mit RAO Kuchen bäckt, bis rauf zur Mauer, den Blick auf die letzte Bastion des sozialen Österreichs, der AK gerichtet. Und RUB/RAO ließen Punkte liegen. Fünf Kugeln auf der Hand, ein Punkt plus im Sand. Was ist die Folge: richtig, minus drei. Es war der Höhepunkt eines personifizierten Chancentods namens Präsident und Minister. So schnappte sich, angeführt von einem zum Leger wechselnden ERI, ein immer stärker werdendes Doublette Satz 1 mit 13:8 gegen einen uninspirierten Gegner ohne Feuer und Flamme.
Den ständigen Unkenrufen satt, verzichtete RAO an diesem Abend auf Bier und eines sei gewiss: das war kein Vorteil für RUB. Zermürbt wechselte RAO in Satz 2 zur Legerei, während RUB sich mit Treffern, zählbar mit einer Hand von René Mureny zum TIR des Abends spielte. Doch das sollte nicht reichen. Die big points ließ man liegen, RUBs finale Boules waren eine Plage biblischen Ausmaßes und der Minister, der machte das nicht besser.
Logische Konsequenz: ERI und RIZ schaukeln den Zweisatzler ohne Probleme in einen traumlosen Schlaf: 30:18 (13:8;13:10) in einer qualitativ schwachen Partie, oder wie ERI es ausdrückte: "Es hätte schon bessere Matches gegeben"...
RUB wurde als Bester unter den Schlechten zum TIR des Abends gewählt, während sich ERI wie an allen Spieltagen, an denen er teilgenommen hat, den POI einsacken konnte.
PRAWDA-Zeugnis:
ERI (4), RIZ (3), RAO (2), RUB (3)
Notenschlüssel:
7 (QUI's Double-Partner)
6 (Nationale Klasse)
5 (Mächtig)
4 (Stark)
3 (Durchschnitt)
2 (Schwach)
1 (Jenseits)

21.11., 25hours Hotel
DIE STREUUNG EINER STALINORGEL
Ein Auswärtsspiel des CCCP wurde beschlossen und man traf sich beim 25hours-Hotel, wo auf der Terrasse Hipster mit gepflegten Bärten unter stylischen Schildkapperln auf junge Vertreter des neuen
"Chic consevative" treffen.
Bild und Text: E.T. Kordesch jun.
Das Novemberwetter ist herrlich und vor allem windstill. Die Auslosung ergibt folgende Teams:
AWG-RAO-KLO gegen ERI-RON-RIZ.
Zusammenfassend lässt es sich sehr einfach erklären:
ERI spielt wie ein zu Fleisch gewordener Boulegott, der das legt, was er will und wohin er will, ja fast schon wann er will und wo er will. Und auch AWG zeigt auf lange Strecken hin ein durchzogenes Legespiel, was doch für seinen Konterpart RIZ mehr als nur reichte und sein Trashtalk nach Knigge eine willkommene Ablenkung an diesem Abend für beide ist. RIZ spielt zwischen Genie und Wahnsinn, mit eiskalter Nervenstärke gelegte Kugeln bei entscheidenen Punkten am Ende des ersten Satzes, bis zu wachsweiche Eier, wie in einem verträumt warmen, mit Gelbfilter gedrehten "Franz Antel Heimatfilm". KLO ähnelte als Tireur RIZ sehr und schafft es sogar, die falsch anvisierten eigenen Kugeln bei weitem nicht zu treffen und wird dadurch der Titelgeber dieses Berichts. RAOs Qualitäten sind unwiderlegbar verkehrt proportional an seinen Bierkonsum gekoppelt, was man hier ohne weitere Beschreibung wirken lassen kann. RON, der weltweit einzige Mundgravierer französischer Stahlkugeln, war als Tireur bei so einigen wichtigen Kugeln nervenstark und bei anderen machte, wie eben schon bei RON klassisch, der Boden einen Strich durch die Rechnung.
Den ersten Satz gewinnt in einem spannenden Finish Team ERI mit 13:12, was auch im zweiten Satz mit einem 13:10 glückt.
Ergebnis 30:22 für Team Thim äh ERI.....
Pointeur wurde eindeutig und mit Alleinstellungsmerkmal an diesem Abend ERI und der Tireur, ja der Tireur war so eine Sache. Da wurde zuerst von den Verlierern mal niemand genannt und zum Schluß kam eine Stimme in Richtung RON, was im Nachhinein auch als berechtigt anzusehen ist, da er einige entscheidende Kugeln traf.
PRAWDA-Zeugnis:
ERI (5), RIZ (2), RON (3), AWG (3), RAO (3), KLO (3)
Notenschlüssel:
7 (QUI's Double-Partner)
6 (Nationale Klasse)
5 (Mächtig)
4 (Stark)
3 (Durchschnitt)
2 (Schwach)
1 (Jenseits)

07.11.
DAS UNBELOHNTE HUSARENSTÜCK DES FRANZOSEN
Mit internationaler Unterstützung weist man den Minister und seinen Franzosen in die Schranken.
RAO steckt sein Putztuch in den Sack und gratuliert dem Gegner zum Sieg. Es ist eine zuletzt höchst seltene Szene, die nach einem drei Stunden langen und hochbrisanten Match im Boulodrome d' Argentina zu bestaunen war.
Der Minister bekam MAR ins Doublette gelost, während sich RUB und KLO mit HUG auf internationale Unterstützung freuen konnten. Als Pointeur ließ ein überragender MAR seinem Kontrahenten RUB keine Chance. Dessen 50%-Quote war angesichts einer 90 prozentigen von MAR eindeutig zu wenig. HUG und RAO neutralisierten sich als TIR, in dem sie beide kaum etwas trafen. Das 13:9 für das Doublette in Satz 1 hatte einen Namen: MAR.
Im zweiten Satz kamen die Gegner besser ins Spiel und es wurde eng wie die Tscheppaschlucht. Nach einem 0:6 und 10:12 aus der Sicht von RUB/KLO/HUG gelang in einem Herzschlagfinish das Unglaubliche: Man rettete sich in einen dritten Satz (13:12).
Nach mehr als zwei Stunden begann MAR zu schwächeln, während RUB spielte wie damals, als Siege und Titel vom Himmel regneten. HUG bezauberte mit Treffern und KLO spielte die wichtigen Punkte nach Hause, ein entscheidender Faktor für das schlussendlich klare 13:4 und dem Sieg des Triplettes: 30:21 (9:13;13:12;13:4).
Ein überragender MAR wurde zum POI gewählt, HUG holte sich den TIR des Abends.
Mit KLO hat der CCCP einen neuen Tabellenführenden.
In einem abschließenden FDFC besiegen MAR/RAO RUB/KLO mit 15:12.
PRAWDA-Zeugnis:
RUB (4), KLO (4), HUG (4), MAR (5), RAO (3)
Notenschlüssel:
7 (QUI's Double-Partner)
6 (Nationale Klasse)
5 (Mächtig)
4 (Stark)
3 (Durchschnitt)
2 (Schwach)
1 (Jenseits)

24.10.
VOLL AUF DIE 12
Bild und Text: E.T. Kordesch jun.
Was für ein typischer klimawandelfreundlicher lauer Oktoberabend, wo man noch im Leiberl spielen kann, doch wurde durch Erkrankung von einem Drittel der angekündigten Spieler aus einem Triplette ein gepflegtes Doublette.
Der Präsident wie auch der Kalif reagierten allergisch auf diese herbstlichen Sommertemperaturen mit Fieber, Erkältung und man munkelt sogar, mit einem leichten altersbedingten Zipperlein.
Somit gab es eine Auslosung, die KLO mit RAO zusammenbrachte und AWG RIZ zugelost bekam.
Die Creme de la Creme des gepflegten österreichischen Boulesports aka KLO-RAO spielten gegen die selbsternannten Surferdudes am Anfang des ersten Satzes das, was man von ihnen erwartete und gingen in ein paar Aufnahmen mit 9:3 in Führung. Doch dann kam die Welle, welche von den Dudes aka AWG-RIZ mit Leichtigkeit genommen wurde und in einem klassischen Pipe endete. Nach anfänglicher Positionssuche beider Protagonisten legte AWG als Pointeur wie eine Präzisionsmaschine und RIZ versuchte sich als Tireuer, was zum Erstaunen aller mehr als erfolgreich war. Eisen, Carreau, Retro, sogar der raffelnde Rollator, ja alles was das Schießen ausmacht, war zu sehen. Ergebnis war ein konstanter Durchmarsch zum 13:10 für die Außenseiter.
Doch dann kam die Pause, welche von den Surfern auch wortwörtlich genommen wurde und rückblickend aus dieser sie nie mehr zurückkamen und lieber im Grünen verbrachten, als die nächste Welle zu suchen. Dies spiegelte sich im 2. Satz mit einem souveränen 13:7 für KLO und RAO wider.
Diese fackelten dann nicht lange und ließen die „Dicken Buam“ einfach das sein, was ihr Name bei der Auslosung versprach, somit waren sie einfach nur dicke Buam anstatt braungebrannte, gestählte Surferdudes. Egal ob es das Schiessen oder das Legen von RAO-KLO war. Alles war präzise, schön anzusehen, vorallem eiskalt und abgebrüht.
Dementsprechend durften AWG und RIZ im letzten Satz die Frau küssen, die keiner küssen will.
FANNY
Endstand 30:16,5 für KLO und RAO gegen die Strandposer namens AWG-RIZ aka Bolek und Lolek anstatt Keanu Reaves und Patrick Swayze.
Für den FDFC wurden wieder die gleichen Teams zugelost, welches dann zum Trost der Strandhaubitzen AWG und RIZ mit 15:7 für sich entscheiden konnten.
Die Surferdudes sind zwar noch nicht reif für einen Kampf dieses hohen Niveaus, dafür sinds aber sowas von für die Fisch.
Pointeur des Abends wurden durch Beratungen KLO und RAO
und zur Belohnung seines konstanten Schusswillens wurde RIZ zum Tireur des Abends gewählt.
PRAWDA-Zeugnis:
RAO (4), KLO (4), AWG (3), RIZ (2)
Notenschlüssel:
7 (QUI's Double-Partner)
6 (Nationale Klasse)
5 (Mächtig)
4 (Stark)
3 (Durchschnitt)
2 (Schwach)
1 (Jenseits)
0 (zu kurz eingesetzt)

15.10.
OPFERLÄMMER
Das Ende kam kurz und schmerzlos. Der Weg dorthin war aber eine Qual.
Es sollte eine der schlimmsten Niederlagen sein, die das Boulodrome d' Argentine jemals erleben musste, seit am 17. März 2015 MAR und ERI gegen RAO und KLO mit 2:30 untergingen, wie niemals jemand zuvor.
Nur drei Punkte mehr schafften die Herren CAL/AWG/RUB gegen einen brillanten Gegner. OLI brauchte als Pointeur, um ins Spiel zu kommen, ab diesem Zeitpunkt hatte er in CAL und später RUB aber keinen Gegner mehr. Ein desaströser AWG verlor 98 Prozent seiner Zweikämpfe im Mittelfeld gegen einen blendend aufgelegten KLO, die Regie des Regisseurs AWG war beklemmend wie ein Alpensexler von Sybille Rauch im Spätherbst ihrer Karriere. Als TIR wurde RUB von RAO zu einem Beeftartar faschiert und CAL? Es war das blanke Grauen.
Zu Beginn noch als Fortune gefeiert, wurde die Konstellation CAL/AWG/RUB zu einem Rohrkrepierer. Endstand in einem Match, das kaum eine Stunde lang dauern sollte: 30:5 (13:2;13:3) für überragende OLI/KLO/RAO.

RAO wurde mit einer Trefferquote von 70% zum vierten Mal in Serie zum TIR und KLO zum ersten Mal heuer zum POI des Abends gewählt.
In einem abschließenden FDFC gewinnen CAL/RAO/OLI gegen KLO/RUB/AWG mit 15:11.
PRAWDA-Zeugnis:
OLI (3), KLO (5), RAO (6), CAL (0), AWG (0), RUB (0)
Notenschlüssel:
7 (QUI's Double-Partner)
6 (Nationale Klasse)
5 (Mächtig)
4 (Stark)
3 (Durchschnitt)
2 (Schwach)
1 (Jenseits)
0 (zu kurz eingesetzt)

26.09.
EIN ABEND MIT ZWEI GESICHTERN
Wie einst Janus, der Gott mit den zwei Gesichtern, regierten im Boulodrome d' Argentine Schöpfung und Zerstörung, Anfang und Ende, Licht und Dunkelheit.
Es sah wunderbar aus für den Präsidenten und seinen herrlich aufspielenden Minister, als mit einem 13:5 der erste Satz ein wohlverdientes Ende fand. Kombinationen göttlichen Ausmaßes gingen dem zuvor. RUB spielte mit seinen Legereien die Steilvorlage, die RAO mit seinen Schüssen in Punkte verwandelte. RIZ, ein Schatten eines Pointeurs. ERI mühte sich als TIR am schwierigen Terrain ab wie bereits an den Spieltagen davor alle bis auf den Minister.
Ein Positionswechsel im Team RIZ/ERI war überfällig und es funktionierte von der ersten Kugel weg. ERI brachte RUB immer stärker in Bedrängnis und bei RAO sah es nach und nach aus wie am Schlachtfeld von Verdun, so viele Löcher hatte er geschossen (13:7).
Als RIZ dann auch noch zu treffen begann und die big points mit der Lässigkeit eines jungen Alain Delon nach Hause spielte, war es um RUB und RAO geschehen. Nichts sollte mehr gelingen (13:1). Endstand 30:17 (5:13;13:7;13:1) für ERI und RIZ.
ERI wurde aufgrund seiner Leistung in der zweiten Hälfte des Abends zum POI gewählt und RAO aufgrund seiner Leistung in der ersten Hälfte zum TIR.
In einem abschließenden FDFC besiegen RUB/RIZ ERI/RAO mit 15:12.
AWG ist nun alleiniger Tabellenführender und macht zumindest bis in die Runde 3 wahr, was er zu Saisonbeginn vollmundig versprochen hatte: "Der zweite Titel für AWG ist überfällig".
PRAWDA-Zeugnis:
ERI (4), RIZ (3), RUB (3), RAO (3)
Notenschlüssel:
7 (QUI's Double-Partner)
6 (Nationale Klasse)
5 (Mächtig)
4 (Stark)
3 (Durchschnitt)
2 (Schwach)
1 (Jenseits)

17.09.
BETONIERT
Gesiebt, gerührt, betoniert. Dem Minister bringt kein Erdbeben ins Taumeln.
Der büffelstarke AWG mit RAO im Team, da schwante den feinstofflichen RUB und RIZ gar Fürchterliches. Und bitter hätte es bereits aussehen können nach zwei, drei Aufnahmen, doch sorglos gingen der Minister und sein Paladin mit den Punkten um, ließen sie liegen und so war es nur ein 0:2, das aufzuholen galt, als MAR sich verspätet zu RUB und RIZ loste. Es ging bergauf, die Partie entwickelte Rasse und Dramatik, siebenmal wechselte die Führung, ehe RAO und AWG den Satz ins Trockene bringen konnten (13:12).
Im Triplette wurde gewechselt, doch es sollte nicht die gewünschte Wende bringen. RAO kanonierte und AWG war stabil wie ein Saharahoch. So war es keine schwere Sache. Endstand 30:22 (13:12;13:10).
Wie am letzten Spieltag wurde AWG zum POI und RAO zum TIR gewählt.
In einem abschließenden FDFC gab es für Kapitän AWG und seinen RUB und MAR ein desaströses 0:15 (!)
PRAWDA-Zeugnis:
AWG (4), RAO (5), RUB (3), MAR (3), RIZ (3)
Notenschlüssel:
7 (QUI's Double-Partner)
6 (Nationale Klasse)
5 (Mächtig)
4 (Stark)
3 (Durchschnitt)
2 (Schwach)
1 (Jenseits)

03.09.
NACHTFIEBER
Woran Rainer Pariasek und sein Ballett der besonderen Bedürfnisse kolossal scheiterten, sollte für AWG kein Problem darstellen: Er tanzte wie einst John Travolta munter durch die Nacht.
Aus Mangel an eigenem Werkzeug durfte sich AWG an RIZ's legendären Diskokugeln erfreuen und er tat das mit Verve. Gemeinsam mit RUB und RAO faschierte das Triplette die Gegner CAL/RIZ/KLO in zwei Sätzen.
Schwierig zu bespielen, das durch heftige Regenfälle aufgeweichte Boulodrome d' Argentine. Ein Jammer, den kümmerlichen Tireuren RUB und KLO zuzusehen. RIZ und AWG kamen am besten damit zurecht, der Rest spielte auf einem Niveau wie nach 25 Spermalan am Strand von Rimini. Die fehlende Qualität wurde jedoch durch Spannung wettgemacht. AWG/RAO/RUB holen nach einem 7:12-Rückstand nicht zuletzt durch einen taktischen Wechsel auf der TIR-Position Satz 1 mit 13:12.
Während RUB und RAO in Satz 2 ins Spiel fanden, tauchte RIZ ab zu einem unauffälligen Meister CAL. Da half auch nicht, dass KLO zu treffen begann. Ein 13:8 war da dem Geleisteten entsprechend. Endstand 30:20 (13:12;13:8) für AWG/RUB/RAO.
AWG wurde zum POI und RAO zum TIR des Abends gewählt.
In einem abschließenden Cup in alter Verrücktheit ließen CAL/RIZ dem Gegener AWG/RUB/KLO keine Chance (15:6).
Spezialpreis der Jury: RIZ (Zieh mich hoch!)
PRAWDA-Zeugnis:
AWG (5), RAO (3), RUB (3), CAL (3), RIZ (3), KLO (3)
Notenschlüssel:
7 (QUI's Double-Partner)
6 (Nationale Klasse)
5 (Mächtig)
4 (Stark)
3 (Durchschnitt)
2 (Schwach)
1 (Jenseits)